01.07.2011 - 31.08.2011
Die ursprünglich geplante Form der Ausstellung von Alicja Kwade musste aus technischen Gründen leider geändert werden. Die Bespielung der gesamten Schaufensterfront des Polnischen Instituts mit der Abbildung des Nachthimmels bleibt vorerst unser bestes utopisches Projekt. Stattdessen hat die Künstlerin beschlossen, die Sterne als Lichtinstallation im Inneren der Galerie zu präsentieren. Dort werden Lichtobjekte gezeigt, die durch die Reflexion in der sie trennenden Scheibe das Licht von anderen Objekten aufnehmen. Es geht eine magische Energieübertragung vor sich, ohne dass die Objekte miteinander verkabelt sind. Das eine Licht erlöscht, damit das andere aufleuchten kann. Auch in der Astronomie kommt es zu ähnlichen Phänomenen - wenn sich Sternengruppen bilden, können durch gegenseitige Anziehungskraft Mehrfachsternsysteme entstehen. Die Installation fängt bei Abenddämmerung an zu leuchten und entfaltet ihre volle Pracht erst bei Dunkelheit wie Glühwürmchen in Hochsommernächten.
52°31'17,23, 13°24'02,64 sind die Ortskoordinaten des Polnischen Instituts Berlin. Zur Ausstellungseröffnung sind am Himmel von diesem Standort aus die Sternbilder Andromeda, Herkules und Eidechse zu sehen.
Alicja Kwade (geb. 1979 in Katowice) studierte an der Universität der Künste in Berlin bei Dieter Hacker und Christiane Möbus. In ihren Skulpturen, Rauminstallationen, Lichtinstallationen und Filmen beschäftigt sie sich mit abstrakten Vorstellungen von Raum und Zeit. Sie hinterfragt unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit, verwirrt und schafft neue überraschende Perspektiven und Bedeutungen. Alicja Kwade lebt und arbeitet in Berlin.