Das Jahr 1917 markiert eine einschneidende Zäsur in der Geschichte der polnischen Kunst.
Damals synchronisierte sich die polnische Kunst mit dem Rhythmus der gleichen Umwandlungen, die ein paar Jahre zuvor die französische, deutsche, italienische und russische Malerei revolutioniert haben. Der Kunstbereich verließ die Sphäre der Aufrechterhaltung von nationalen Traditionen und wurde von nun an als ein Experimentierfeld wahrgenommen, in dem eine neue Beziehung zur Natur und zur Gesellschaft entsteht.
Die Ausstellung „Ideal austariert, organisch abstrakt“ initiiert ein Zusammentreffen des polnischen Konstruktivismus, der mit ideal austarierten geometrischen Kompositionen begeistert, mit einer sehr intimen, für sich lebenden Kunst: der organischen Abstraktion. Beide Strömungen gehören zur so genannten experimentalen Kunst. Ihre Schlüsselidee, die künstlerische Doktrin war die Schaffung eines abstrakten Kunstwerkes, das auf universellen Gesetzen basiert, die man durch das Experiment und die Analyse entdecken muss.
Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Werke aus der Privatkollektion von Dr. Werner Jerke. Werke von u.a.: Henryk Berlewi, Karol Hiller, Marek Piasecki, Henryk Stażewski, Władysław Strzemiński, Alina Szapocznikow, Wacław Karol Szpakowski, Andrzej Wróblewski, Teresa Żarnowerówna. Kuratorin der Ausstellung: Monika Kumięga, Polnisches Institut Düsseldorf