Das Rathgen-Forschungslabor ist die Leitinstitution für konservierungswissenschaftliche, kunsttechnologische und archäometrische Belange innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin. Es ist bundesweit eine von wenigen Forschungseinrichtungen, die materialübergreifend entsprechende Untersuchungen an Museumsobjekten durchführt sowie naturwissenschaftliche Fragestellungen aus der Denkmalpflege und der Erhaltung archäologischer Stätten bearbeitet. Das Rathgen-Forschungslabor steht in der Tradition des ältesten Museumslabors der Welt, der am 1. April 1888 als Chemisches Labor der Königlichen Museen zu Berlin gegründeten Forschungs- und Entwicklungseinrichtung. Es wurde nach dessen erstem Direktor Friedrich Rathgen benannt.
Seine Expertise in allen die Konservierung und Erhaltung von mobilem und immobilem Kunst- und Kulturgut betreffenden Fragen stellt das Rathgen-Forschungslabor auch in internationalen Fachgremien wie dem International Council on Monuments and Sites (ICOMOS), dem International Council of Museums - Committee for Conservation (ICOM-CC) oder dem International Centre for the Study and Preservation of Cultural Property (ICCROM) zur Verfügung.
In seiner Funktion als konservierungswissenschaftlicher Ansprechpartner innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin ist das Rathgen-Forschungslabor insbesondere der Einwerbung und Durchführung langfristiger Forschungsprojekte sowie theoretisch und methodisch fundierter Dienstleistung verpflichtet.
Dafür ist das Labor mit modernen analytische Geräten und Verfahren ausgestattet wie u.a. optische sowie Rasterelektronenmikroskopie (ESEM/EDS), mobile und traditionelle Röntgenfluoreszenzanalytik (µ-XRF und XRF), Röntendiffraktometrie (XRD), Infrarot- (FT-IR) und UV-Vis-Spektroskopie, Pyrolyse-Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS), Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC), Atomabsorptionsspektroskopie (AAS), Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP/MS), optisch stimulierte (OSL) und Thermolumineszenz (TL), zerstörungsfreie Ultraschalldiagnostik, sowie weitere Verfahren zur Bestimmung physiko-mechanischer Kennwerte von Materialien, Bewitterungskammern zur Simulation bestimmter Klimabedingungen und mobilen Meßsystemen zum Monitoring der physikalischen und chemischen Umgebungsbedingungen in den Sammlungen.