05.11.2010 - 13.03.2011
Innovative künstlerische und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Metropolen Afrikas: Kairo, Lagos, Nairobi, Kinshasa, Johannesburg Aus Europa und Afrika stammende Künstler/innen unterschiedlicher Genres setzen sich mit aktuellen Herausforderungen an Urbanität auseinander - in Fotografien und Grafiken ebenso wie in Skulpturen, Installationen, Videoarbeiten und im World Wide Web.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten. Während jedoch vor allem in Europa Städte schrumpfen, sehen sich die Länder des globalen Südens einer rasanten Urbanisierung gegenüber. Mit London, Paris, New York und Los Angeles liegen nur vier der insgesamt etwa dreißig Megacities in den westlichen Industrienationen, alle weiteren befinden sich in den Americas, Asien und Afrika. Auf dem afrikanischen Kontinent liegt der jährliche Zuwachs der städtischen Bevölkerung bei knapp fünf Prozent - die weltweit höchste Urbanisierungsrate.
In diesem Kontext haben sich jenseits euroamerikanischer Modelle der Stadtentwicklung eigene urbane Topografien und Kulturen herausgebildet. Wie organisieren die BewohnerInnen afrikanischer Städte - oftmals in Abwesenheit funktionierender staatlicher Strukturen oder institutioneller Unterstützung - ihr Überleben? Welche Rolle spielen informelle Organisationsweisen, regionale und transnationale Netzwerke? Wie sehen künstlerische Positionen gegenüber der Stadt aus?
Das Thema entwickelt sich in fünf Stationen, die sich jeweils unter verschiedenen Schwerpunktsetzungen und Fragestellungen einer Stadt annähern: jedes urbane Zentrum steht für ein anderes Paradigma. Neben künstlerischen Auseinandersetzungen, deren Spannbreite von Fotografie, Grafik und Malerei über raumgreifende Skulpturen und Videos bis hin zu interaktiven Netzkunstprojekten reicht, enthält jede Station auch ein dokumentarisches Modul, welches verschiedene Aspekte urbaner Kulturproduktion vertieft. Jeder Station ist eine Art »Steckbrief« vorangestellt, der die wichtigsten Daten zur Stadt, ihrer Genese und Entwicklung anhand von (historischem) Text- und Bildmaterial, Karten, Journalen und Hörstationen (Soundscapes) aufbereitet. Flankiert wird die Ausstellung zudem von einem Archiv- und Rechercheraum zu Stadt und Urbanität in Afrika.