22.04.2007 - 18.11.2007
Wüsten faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten: Weite Sanddünen, brennende Sonne, erbarmungslose Hitze, Salzkrusten und ein endlos wirkender Horizont - eine Kombination aus Schönheit, Einsamkeit und aufkommender Abenteuerlust, das Unbekannte zu „entdecken“.
25 Prozent der Erdoberfläche sind Wüsten und über 500 Millionen Menschen leben in diesen Regionen. Jeden Tag breitet sich die Wüste in die angrenzenden Savannengebiete ein Stück weiter aus. Nach dem jüngsten UN-Wüstenbericht wird das Leben für die Menschen durch die globale Erderwärmung immer schwieriger werden: die Wüste wird „wüster“, die Savanne trockener, das Wasser knapper und die Menschen müssen sich im Kampf um das tägliche Überleben immer neuen Herausforderungen stellen.
Im Anschluss an das internationale Wüstenjahr 2006 widmet das Rautenstrauch-Joest-Museum diesem hoch aktuellen Thema die Ausstellung „Im Schatten der Akazie - Forschung in den Wüsten Afrikas“. Zwölf Jahre lang haben rund 140 Wissenschaftler der Universität Köln und Bonn in teils schwer zugänglich Gebieten im Nordosten (Ägypten, Libyen, Sudan und Tschad) und Südwesten (Angola, Namibia, Südafrika) Afrikas geforscht.
In einem Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft arbeiteten so unterschiedliche Wissenschaften wie Afrikanistik, Ägyptologie, Botanik, Ethnologie, Geographie, Geschichte und Ur- und Frühgeschichte gemeinsam an der Erforschung von Kultur- und Landschaftswandel in den Trockenregionen Afrikas. Ihre erstaunlichen Ergebnisse werden in fünf Modulen anhand von faszinierenden Fotos und Filmsequenzen sowie einzigartigen Objekten visualisiert und auch akustisch erlebbar gemacht.
Ein vielseitiges Rahmenprogramm mit Vorträgen, Filmvorführungen, themenspezifischen Führungen und einem eigenen „Wüstensonntag“ im Museum soll das Thema in seiner aktuellen gesellschaftspolitischen Brisanz aufgreifen. Ein interessantes „Paket“ für alle archäologisch, historisch, kulturell und an der Umwelt interessierten Besucher.
Mit der multimedialen Umsetzung der Themen und der spielerischen interaktiven Einbindung von Besuchern sollen besonders Schulklassen und Studenten angesprochen werden, abgerundet mit einem umfangreichen museumspädagogischen Konzept.