18.04.2010 - 07.11.2010
Vielfältig, überraschend und dicht – so präsentiert sich die Jubiläumsausstellung zum 450-jährigen Bestehen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 2010.
Auf 1800 qm Fläche in sieben Räumen bietet sie eine selten gesehene Konzentration an Kunst. Die Ausstellung schöpft aus dem riesigen Reservoir an eigenen Kunstschätzen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: Cranachs Adam und Eva, filigrane Schätze aus dem Grünen Gewölbe, eine Dragonervase, aber auch ein Automatenkrebs aus dem 16. Jahrhundert oder Schattenspielfiguren vom fernen Java. Sie werden bereichert mit deutschen und internationalen Leihgaben unter anderem aus dem Pariser Louvre oder der Eremitage in St. Petersburg. Die Münchner Staatsgemäldesammlungen ermöglichen mit der Leihgabe ihrer „Maria als Schmerzensmutter“ zusammen mit den Dresdner „Sieben Schmerzen der Maria“ die Rekonstruktion eines Altarbildes von Albrecht Dürer erstmals nach 420 Jahren. Bedeutende Gemälde der Klassischen Moderne, die einst als „entartete Kunst“ diffamiert wurden, kommen ebenfalls als Leihgaben in die Ausstellung, darunter Malerei von Oskar Kokoschka und Emil Nolde.
Die Ausstellung ist keineswegs nur ein Parcours durch die Sammlungsgeschichte. Der Rückblick wird für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zugleich Ausblick. Denn zwar unterliegt das Museum dem Wandel von der Kunstkammer zum bürgerlichen Museum und steht erst recht heute wieder vor neuen Herausforderungen. Aber 450 Jahre des Sammelns, so legt es das Konzept der Kuratorin Dr. Karin Kolb nahe, werden von zeitübergreifenden Impulsen wie Verlangen oder Wissbegierde begleitet und von einem Zukunftsgedanken voran getrieben. Die weitläufigen und großzügigen Räume mit ihrer Patina aus erhaltenem Baudekor und geschwärzten Wänden stehen im Kontrast zu der sachlichen Ausstellungsarchitektur mit ihren Kunst-Inseln in der Mitte der Räume. Große und zahlreiche Fenster lassen Ausblicke auf Semperoper, Zwinger und Hofkirche zu.