01.04.2007 - 31.10.2007
Mit seiner diesjährigen Jahresausstellung präsentiert das Rieck Haus die Kulturgeschichte eines Phänomens: Gläserne Räume.
Die Ausstellung zeigt anhand mehrer Schwerpunkte wie zum Beispiel Architektur, Miniaturwelten und Fortbewegungsmitteln spannende Zusammenhänge in der Entwicklung und dem Nutzen gläserner Räume auf.
Dazu werden verschiedenste Entwicklungs- und Traditionsstränge verfolgt:
So lebt beispielsweise die künstliche Klimazone des Treibhauses heute in Freizeitattraktionen von moderner Architektur wie dem Snowdome oder Tropenhäusern genauso weiter wie als künstlicher Lebensraum der Tiere im Zoo, im Terrarium, Aquarium oder in Laubfroschgläsern. In der Ausstellung lassen sich dazu mehrere Aquarien, die unter anderem die Unterwasserwelt der Marschgräben mit typischen Pflanzen, Stichlingen, Moderlieschen, Blutegeln und Schnecken zeigen, oder ein Elbwasserbecken mit Wollhandkrabbe und Butt bestaunen.
Einen anderen Schwerpunkt der Darstellung bilden neben Märchenhaftem, wie Schneewittchens sagenumwobenen Sarg, auch parallele Miniaturwelten wie Dioramen, Flaschenschiffe, Souvenirkapseln, Paperweights und Schneekugeln - allesamt kleine eingeglaste handhabbare Lebensbilder.
Auch die Entwicklungen von Tiefsee- und Raumkapseln und schließlich der Ich-Kapsel der täglichen Autofahrt zur Arbeit, dem Automobil, machen einen wichtigen Aspekt der Entwicklung gläserner Räume aus. So zeigt die Ausstellung auch ein echtes Gogomobil (von 1959).
Für das Rieck Haus bietet sich das Thema der gläsernen Räume geradezu an. Die Lage des Museums in den Vierlanden, einem der großen deutschen Anbaugebiete für gärtnerische Produkte, verknüpft es eng mit der Geschichte der Treibhäuser, durch die oft frühe Ernten zu hohen Preisen erzielt werden konnten und die erst in unseren Tagen durch niederländische Konkurrenz und hohe Grundstückspreise zunehmend reduziert werden.