Alfred Seiland, Professor für Fotografie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, gehört zu den führenden zeitgenössischen Fotografen. Mit seiner analogen Großbildkamera besucht er seit vielen Jahren Orte der Antike rund um das Mittelmeer. Es sind die Ruinenstätten des gesamten Imperium Romanum: in Ägypten, Libyen, Israel oder auch in Italien, in Museen von Spanien bis in die Türkei. Vielfach sind es schwer zugängliche, ja sogar nicht-öffentliche Plätze, die dem Betrachter verborgen bleiben. Seilands Fotografien konfrontieren mit Bildthemen, die den Konflikt zwischen Antike und Moderne beleuchten. In seinem Oeuvre spiegeln sich berühmte Schauplätze der Vergangenheit mit ihrer Architektur, Skulptur und ihren Kunstwerken wider. In seinen komplexen Bildern verdichtet er Augenblicke perfekter Komposition und setzt dabei Farbe wie ein Maler ein. Die Bildepen dieses Meisters der Großbildtechnik machen manchmal schmunzeln, oft betroffen, denn sie zeigen immer wieder von der Zerstörung der Menschen an ihrem antiken Erbe. Alfred Seiland zeigt im Römisch-Germanischen Museum eine Serie von neunzig großformatigen Farbprints.