21.09.2011 - 11.12.2011
Die Trasse der künftigen Nord-Süd-Stadtbahn führt mitten durch den Untergrund des römischen Stadtkerns und der südlichen Vorstadt. Im Bereich der Haltestellen und technischen Bauwerke hat die Kölner Bodendenkmalpflege zwischen 2003 und 2011 umfangreiche Ausgrabungen vorgenommen. Dieser bislang größte Eingriff in die unterirdische Geschichte Kölns zählt mit einer Gesamtfläche von mehr als 30.000 Quadratmetern und einem Volumen von 150.000 Kubikmetern zu den umfangreichsten Ausgrabungen in Deutschland. Im Bereich der Haltestelle Chlodwigplatz stießen die Archäologen auf mehr als 400 römische Gräber. Im antiken Köln war es gesetzlich vorgeschrieben, dass Friedhöfe außerhalb der Mauern angelegt werden, insbesondere entlang der Straßen. In der frühen Kaiserzeit bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. überwog für römische Bürger die Feuerbestattung, später kam die Körperbestattung (wieder) in Mode. Für das Weiterleben im Jenseits legten die Erben den Verstorbenen reiche ‚BeigabenÂ’ ins Grab: Ess- und Trinkgeschirr aus Glas und Ton, Schmuck, Schminkutensilien, eine Lampe - je nach Vermögen, Wertschätzung des Verstorbenen, aber auch nach dem Brauch der Zeit. Die Funde haben Mitarbeiter des Museums in den Werkstätten gesäubert, geklebt, stabilisiert und ergänzt. Eine Auswahl der frisch restaurierten Objekte werden im Foyer präsentiert.