Das Ruhr Museum in Essen ist eines der größten naturkundlichen Museen des Landes und verfügt über eine hervorragende Mineralogische Sammlung mit Mineralien aus allen Kontinenten und fast allen Phasen der Erdgeschichte. Mit einer Auswahl der besten Stücke dieser Sammlung setzt das Ruhr Museum die Reihe seiner Ausstellungen und Kataloge aus eigenen Beständen fort. Nach »Von A bis Z. Fotografie im Ruhr Museum« und »Ausgewählt. Vormoderne im Ruhr Museum« ist nun mit der Ausstellung »Steinreich. Mineralogie im Ruhr Museum« die Mineralogische Sammlung an der Reihe. In den Folgejahren werden die Sammlungen zur Industrie- und Zeitgeschichte sowie zur Archäologie und Geologie vorgestellt.
Die Ausstellung zeigt Highlights aus der Mineralogischen Sammlung des Ruhr Museums – über 600 Kristalle, Mineralstufen und Gesteine, die in ihrer Vielfalt die ungeheure Dynamik des Planeten Erde vor Augen führen. Kristalle und Mineralien gehören mit ihren geometrischen Formen, ihrer Farbenpracht und ihren vielfältigen Lichteffekten zu den schönsten in der Natur vorkommenden Objekten.
Aber Mineralien sind mehr als wundervoll anzusehende Objekte, die die ästhetische Wahrnehmung und die Vorstellungskraft der Menschen beflügeln. Sie sind zugleich Zeugen der Erdgeschichte und Rohstoffe, aus denen sich die menschliche Wertschöpfung und Gestaltung der Welt in nicht unerheblichem Maße speist.
Die Galerieausstellung „Steinreich. Mineralogie im Ruhr Museum“ ist in sechs Kapitel gegliedert. Formvollendet zeigt die vielgestaltigen Kristallformen mit ihren Symmetrieeigenschaften bis hin zu Zwillingsbildungen und besonderen Wachstumsformen. Das Kapitel Farbenprächtig widmet sich der bunten Vielfalt und den vielfältigen Lichteffekten, die Kristalle und Mineralien neben ihren geometrischen Formen zu den ästhetisch schönsten Objekten der Natur machen. Gesteinsbildend ist nur eine geringe Zahl der heute über 4.000 bekannten Mineralien. Sie machen aber über 97 % der kristallinen Erdkruste aus und werden in der Vielfalt ihrer Formen und Besonderheiten vorgestellt. Eine Inszenierung der Fülle an Mineralien aus der Mineralsystematik wird in der Ausstellung realisiert. Nicht umsonst leitet sich der Begriff Mineral von »minera« (Erzgrube) bzw. »minare« (Bergbau betreiben) ab: Die Geschichte der Menschheit ist eng verbunden mit dem Vorkommen von Mineralien und deren Nutzung. Unter Marktgerecht wird ein breites Spektrum wirtschaftlich relevanter Mineralien präsentiert. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen waren die kristallinen und farbenfrohen Naturobjekte aber auch Gegenstand der Bewunderung und wissenschaftlicher Neugier. Begehrenswert für Sammler, zeigt das entsprechende Kapitel deren unterschiedliche Motivation und zugleich Mineralien aus Vorkommen, die gezielt für den Sammlermarkt abgebaut werden. Last but not least werden mit Vor Ort Erze und Mineralien des Ruhrgebiets präsentiert. Die Bedeutung der mineralischen Rohstoffe im alltäglichen Gebrauch und als Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand sind zudem Schwerpunkt zahlreicher Katalogbeiträge.