17.07.2011 - 23.10.2011
Die Ausstellung stellt die Geschichte und Bedeutung der Neuen Secession in Berlin dar, deren Wirken ganz wesentlich der Durchbruch des Expressionismus in Deutschland zu verdanken ist. Sie entstand als Gegenorganisation zur Berliner Secession, die von Max Liebermann geführt wurde. Den Anlass zu ihrer Gründung gab im April 1910 die ungewöhnlich hohe Zahl von Zurückweisungen vor allem jüngerer Künstler, die Werke für die Jahresausstellung der Secession eingereicht hatten. Es war der Maler Georg Tappert, der daraufhin die Initiative zu einer Ausstellung der Zurückgewiesenen ergriff. Eine Woche nach Erhalt der Ablehnungsbescheide, am 21. April 1910 wurde die Neue Secession offiziell gegründet. Am 15. Mai wurde ihre erste Ausstellung unter dem Titel "Ausstellung von Zurückgewiesenen der Berliner Secession 1910" eröffnet.
Die Gottorfer Sonderausstellung über die Neue Secession präsentiert Werke Max Liebermann sowie aller Künstler, die von 1910-1914 in den Ausstellungen der Neuen Secession ausgestellt haben. Damit stellt sie die Neue Secession in den historischen Kontext nicht nur der Berliner Kunstpolitik in den letzten Jahren des Kaiserreichs, sondern zeigt auch ihre grundsätzliche Bedeutung für die Geschichte der modernen Kunst in Deutschland.
Jimmy Ernst (1920-1984), Sohn des Surrealisten Max Ernst und der Kunsthistorikerin und Journalistin Louise Straus-Ernst, kam als fünfzehnjähriger nach Glückstadt in die Lehre bei der Druckerei J. J. Augustin. In der Obhut ihres Freundes Heinrich Wilhelm Augustin, des Inhabers der Druckerei, wusste ihn seine Mutter - als Jüdin im Pariser Exil - sicher. Augustin half Jimmy Ernst auch, 1938 nach New York zu emigrieren. Auf diesen Eindrücken basiert der Film wie auch auf "Nomadengut", den Aufzeichnungen von Louise Straus-Ernst, die in Auschwitz ermordet wurde. Christian Bau gewann die bekannte Kölner Fotografin Candida Höfer für Aufnahmen in der Druckerei. Thema sind Räume, aus denen die Menschen verschwunden, aber deshalb um so spürbarer sind. Und die Trauer über den Verlust von Menschen und Traditionen.