Unter diesem anregenden, leicht provokativen Titel zeigt Dieter Wäber eine Auswahl von gut 50 Krippen aus seinem Fundus. Für ihn besteht die Weihnachtszeit nicht einfach aus der Frohen Botschaft - so zentral sie auch ist - sondern umfasst auch die Vielfalt der Bräuche, den Glanz des Lichts und die Üppigkeit der Farben und Formen. Aus diesem Grunde legt er seine Sammlungs-tätigkeit nicht ausschliesslich künstlerisch-ästhetischen Kriterien zu Grunde. Ihn interessieren zudem die Gefühle, die eine Krippe beim Betrachten auslöst, und er ist sich durchaus bewusst, dass überreiche Effekte auch als Kitsch empfunden werden können.
Wie bei vielen Krippensammlern liegt der Keim für seine Leidenschaft in der Kindheit, im sinnlichen Erlebnis der Adventszeit rund um die Familienkrippe. Jahre später, nach der Heirat, erhielt die junge Familie zu Weihnachten eine Maisstrohkrippe aus Tschechien geschenkt, die mit einem selber gebauten Stall ergänzt wurde. Damit wurde der Grundstein für eine rund 30-jährige Sammlertätigkeit gelegt. Heute besitzt er rund 200 verschiedene Stücke. Für die Ausstellung im Schloss Greyerz, die sich über vier Säle erstreckt, hat er Krippen aus beinahe der ganzen Welt ausgesucht. Sie reichen von der zweihundertjährigen Wachskrippe bis hin zu zeitgenössischen Werken aus fernöstlichen Destinationen.
Der passionierte Sammler und handwerklich Begabte - selber Mitglied der Schweizerischen Vereinigung der Krippenfreunde - liebt es, verschiedene Materialien einander gegenüber zu stellen und auf diese Weise ihre Eigenart und Wirkung zu akzentuieren.