17.12.2011 - 22.04.2012
Auf einer Inselgruppe inmitten der Ägäis wurde vor 5000 Jahren ein neues Kapitel der europäischen Menschheitsgeschichte aufgeschlagen. Mit der Kultur der Kykladen begann ein neues Zeitalter, das schließlich den gesamten europäischen Raum prägte: die Bronzezeit.
Auslöser dafür war die Einführung technischer Innovationen, welche die Lebensumstände auf den zahlreichen Inseln maßgeblich veränderten: darunter die Verwendung des neuen Rohstoffs Bronze für Werkzeuge und Waffen. Die Kenntnisse erwarben sich die Kykladenbewohner durch den regen Austausch mit benachbarten Völkern. Die Reisen zu ihnen unternahmen sie mit ihren Langbooten, mit denen sie nicht nur von Insel zu Insel, sondern sogar bis zur Küste Kleinasiens fuhren.
Berühmt ist die Kultur der Kykladen für ihre wunderbaren Idole aus Marmor, deren abstrakter Stil große Künstler der Moderne wie Picasso und Brancusi faszinierte. Heute weiß man von den Idolen, dass sie einst bemalt waren. Doch welchen Zweck erfüllten sie? Mit dieser und anderen Fragen hat sich die archäologische Forschung jüngst beschäftigt. Die beeindruckenden Ergebnisse werden in der Ausstellung erstmals anhand von bedeutenden Exponaten aus ganz Europa vorgestellt. Es entsteht ein neues Bild der Kykladen, in dem sich Kunst und Kultur konkret mit der Frage nach den damaligen Lebenswelten verbindet.