»Es gibt Länder, wo was los ist. / Es gibt Länder, wo richtig was los ist. / Und es gibt: / Brandenburg, Brandenburg.« Diesen Unkenruf aus Rainald Grebes Brandenburg-Hymne straft der Kunstpreis der Märkischen Oderzeitung seit langen Jahren Lüge. Denn »etwas los« ist in Brandenburg auch auf dem Gebiet der Bildenden Kunst. Dies alljährlich neu zu bilanzieren, auszuwählen, auszustellen und zu publizieren haben sich die Märkische Oderzeitung und die Stiftung Schloss Neuhardenberg unter Schirmherrschaft des Brandenburgischen Ministerpräsidenten zur Aufgabe gemacht.
Bereits zum zehnten Mal haben die Veranstalter 2013 den Brandenburgischen Kunstpreis in den Kategorien Malerei, Grafik und (Klein-) Plastik verliehen: Ausgezeichnet werden im Jubiläumsjahr in der Kategorie Malerei der in Werbig bei Seelow (Märkisch-Oderland) lebende Helge Leiberg für sein Gemälde »Dante: Divina Commedia«, sowie in der Kategorie Kleinplastik Knuth Seim für seine Sandsteinskulptur »Wohin?«. Der Bildhauer hat sein Atelier in Garlitz (Havelland) und wohnt in Glienicke (Oberhavel). In der Kategorie Graphik überzeugte Matthias Friedrich Muecke aus Falkenberg (Märkisch-Oderland) die Jury mit einer ungewöhnlichen Arbeit. Er hat Bertolt Brechts »Surabaya-Johnny« ein ganzes Buch gewidmet.
Den »Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg« für eine herausragende künstlerische Lebensleistung erhält der 1933 in Sondershausen (Thüringen) geborene Ronald Paris. Der in Rangsdorf (Teltow-Fläming) lebenden Maler und Graphiker machte sich vor allem mit der Gestaltung von Wandbildern sowie mit Porträts prominenter Zeitgenossen von Ernst Busch bis Wolf Biermann einen Namen, schuf aber auch zahlreiche Stilleben und Landschaftsbilder.
Der Cottbuser David Lehmann ist der zweite Preisträger des von Kulturministerin Sabine Kunst 2012 erstmals ausgelobten Förderstipendiums für junge Künstlerinnen und Künstler. Der 1987 in Luckau geborene Maler, Fotograf und Performancekünstler studiert an der Universität der Künste in Berlin. Für den Nachwuchspreis hatte er ein Projekt eingereicht, in dem er Malerei, Fotos und Textfragmente collageartig verbindet. Mit der Preisverleihung wird gleichzeitig die Ausstellung zum »Brandenburgischen Kunstpreis 2013« eröffnet, in der bis zum 4. August neben den Werken der Preisträger neue Arbeiten von weiteren 55 Künstlerinnen und Künstlern, die im Land Brandenburg leben oder arbeiten, zu sehen sind.