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Schloss Neuhardenberg


Schinkelplatz
15320 Neuhardenberg
Tel.: 033476 600 751
Homepage

Öffnungszeiten:

Mär-Nov:
Di-So 11.00-19.00 Uhr
Dez-Feb:
Sa, So 11.00-16.00 Uhr
Schloss: n.V.
Schinkel-Kirche:
Di-So 12.00-16.00 Uhr

Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929–1956

01.05.2012 - 24.06.2012
Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929-1956 ist die erste umfassende Ausstellung zu diesem Thema in Deutschland. Durch sie soll dieser zentrale historische Gegenstand des »Jahrhunderts der Extreme« (Eric Hobsbawm), der in Deutschland nach wie vor einen randständigen Platz einnimmt, stärker in die öffentliche Wahrnehmung gerückt werden. Politische Straflager und Zwangsarbeit hat es im Sowjetsystem durchgängig gegeben. Der Gulag im eigentlichen Sinne entstand Ende der 1920er Jahre und wurde schrittweise in den 1950er Jahren aufgelöst. »Gulag« ist die russische Abkürzung für die 1930 gebildete Glawnoe Uprawlenije Lagerei (Hauptverwaltung der Lager). Seit Alexander Solschenizyns Buch »Der Archipel Gulag« wurde das Wort zum Synonym für die in dieser Zeit bestehenden sowjetischen Zwangsarbeitslager, denen mehrere Millionen Menschen zum Opfer fielen. Auf etwa 400 qm Präsentationsfläche setzt sich die Exposition mit dem Kernzeitraum des sowjetischen Lagersystems auseinander. Im Sinne einer historischen Rahmung spielen jedoch auch der »Gulag vor dem Gulag« und der »Gulag nach dem Gulag« (Nicolas Werth) eine Rolle. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Erfahrung der Opfer. Gleichzeitig werden zentrale Felder wie die Terror- und Repressionsfunktion des Gulag und der Zwangsarbeitereinsatz im Kontext stalinistischer Herrschaft und stalinistischen Gesellschaftsumbaus behandelt. Dafür stehen aus der einzigartigen Sammlung von »Memorial« Moskau bisher nicht öffentlich gezeigte, signifikante und äußerst eindrückliche Realien und Dokumente zur Verfügung. Neben einem breiten Spektrum von Zeitzeugenberichten, Fotografien, Filmen und im Gulag entstandenen Kunstwerken finden sich dort Sachzeugen, die ab Ende der 1980er Jahre an den Standorten ehemaliger Lager geborgen wurden. Ergänzt wird dieser Bestand durch Leihgaben aus dem Staatsarchiv der Russischen Föderation und der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.

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