09.06.2009 - 09.11.2009
Ort: Großer Saal, Foyer
1989 schien die DDR auch eine große architektonische Herausforderung für Städteplanung, Sanierung und Restaurierung zu sein. Stefan Koppelkamm hat eine ganz persönliche Auswahl von Bauten und Stadträumen im Osten Deutschlands zu zwei verschiedenen Zeitpunkten besucht und fotografiert: Die ersten Bilder entstanden in den frühen 1990er Jahren, die zweiten über ein Jahrzehnt später. Im Gesamten und in kleinsten Details spiegeln sich die tiefgreifenden Veränderungen. So scheint an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Gesellschaften eine jeweils andere Ortszeit zu gelten. Sichtbar werden eine scheinbar um Jahrzehnte verzögerte Zeit, die sich von der ersten Serie von Fotografien ablesen läßt, und eine beschleunigte Zeit, die von den Fotografien dokumentiert wird, die über ein Jahrzehnt darauf von den exakt gleichen Standpunkten gemacht wurden.
Stefan Koppelkamm studierte Graphik-Design an der Kunsthochschule Kassel. Seit 1981 lebt er in Berlin, seit 1993 lehrt er Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Neben seiner Tätigkeit als Graphiker und Ausstellungsgestalter arbeitet er an fotografischen Projekten, die sich in unterschiedlicher Weise auf Architektur und unser Leben in der Stadt beziehen. Von ihm stammen die Bücher "Der imaginäre Orient. Exotische Bauten des 18. und 19. Jahrhunderts in Europa", Berlin 1987 und "Künstliche Paradiese. Gewächshäuser und Wintergärten des 19. Jahrhunderts", Berlin 1988. 2006 erschien in der Edition Axel Menges, Stuttgart, sein Buch "Ortszeit Local Time".
Eröffnung: Sonntag 07.06.2008, 14 Uhr, Großer Saal