Das S AM gibt mit dieser Ausstellung einen erstmaligen Überblick über die wichtigsten Bauten und Projekte von Fritz Haller – von den späten 1940er bis zu den späten 1990er-Jahren.
Fritz Haller (1924-2012) gehörte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den einflussreichsten Architekten der Schweiz und war seit den 1950er-Jahren als Vertreter der sogenannten Solothurner Schule weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt. Durch sein grosses Forschungsspektrum nahm er allerdings eine eigenständige Position ein; er zweifelte nie daran, dass es um eine erweiterte Vorstellung von Architektur gehen müsse. Sich mit dem Bauen auseinanderzusetzen, hiess für ihn daher, nicht nur über Konstruktionssysteme und Planungswerkzeuge zu diskutieren, sondern auch kritisch nach der gesellschaftlichen Rolle des Architekten zwischen Konvention und Fortschritt zu fragen.
Zu seinen frühen Bauten zählt eine Reihe von Schulhäusern, durch die er sich früh den Respekt des internationalen Architekturdiskurses gesichert hatte.
Hallers Denken bewegte sich entlang der Grenzen eines Fragenspektrums, das von ersten Experimenten mit Geometriemodellen zu Beginn der 1960er-Jahre über die Entwürfe der Baukasten- und Installationssysteme MINI, MIDI und MAXI bis hin zur Konzeption von globalen Stadtmodellen und der Entwicklung von digitalen Planungswerkzeugen an der Universität Karlsruhe in den 1990er-Jahren reicht. Das in Zusammenarbeit mit der Firma USM entwickelte Möbelsystem «USM Haller» avancierte zu einer Marke von Weltrang und befindet sich seit 2000 in der ständigen Designsammlung des Museum of Modern Art in New York.