Unter dem Titel DIE SCHWEIZ IST KEINE INSEL findet in der Shedhalle 2013 ein Ausstellungs-, Film- und Veranstaltungsprogramm zu zwei Themenschwerpunkten statt:
Einerseits wird die gesellschaftlichen Ausgrenzung und Verfolgung, aber auch die politische und kulturelle Selbstorganisation von Roma, Sinti und Jenischen in der Schweiz und in Europa zum Thema gemacht. Die Regulierung des öffentlichen Raums durch Bettelverbote, Platzverweise und der Zusammenhang dieser Politiken mit der Verteilung und Umverteilung des Reichtums, die Unsichtbarmachung von Armut sowie Gegenstrategien werden aufgezeigt. Weiters geht es um Fragen nach politischem Exil, Grenz- und Migrationspolitiken.
Das Thema des politischen Exils wird auch im zweiten Schwerpunkt aufgegriffen: im Rahmen des Richard Wagner Jahres 2013 wird der Inszenierung des künstlerischen Genies als kommerzielle wie hochkulturelle Strategie der Verwertung und Standortpolitik nachgegangen. Verschiedene Projekte stellen die Frage, wie aus einem Antisemiten eine schillernde Identifikationsfigur für das Exilland Schweiz wird, während gleichzeitig andere, die in der Schweiz Schutz, ein besseres Leben oder schlicht ihr wirtschaftliches Auskommen suchen, marginalisiert, kriminalisiert, aus dem öffentlichen Leben und Raum verdrängt werden.
Das Jahresprogramm startet Anfang März mit der von Peter Grabher konzipierten Filmreihe DIE SCHWEIZ IST KEINE INSEL. Diese findet ab März 2013 jeweils zwei Mal monatlich im neu gestalteten Kinoraum in der Shedhalle statt und ist kostenlos zugänglich.
Am 9. April eröffnet in der Shedhalle eine „Rechercheausstellung“, die die beiden genannten Schwerpunkte transdisziplinär aufarbeitet. Die Ausstellung versammelt künstlerische Arbeiten, Publikationen und Recherchematerialien. Die gesammelten Materialien bilden die Grundlage weiterer Programmpunkte wie Workshops, Diskussionsveranstaltungen, Plakatkampagnen oder Aktionen/Interventionen.