Der 1904 in Kassel geborene Maler Franz-Josef Herold wirkte als Kunsterzieher in Mainz, Offenbach und Aachen. Aus Privatbesitz stammende Werken aus den Motivgruppen Landschaft, Porträt und Stillleben werden nun von November 2014 bis Januar 2015 als kleine Kabinettausstellung angrenzend an den Rubenssaal im Oberen Schloss zu sehen sein.
Einer festgelegten Zuordnung zu einer der großen Strömungen und Schulen des 20. Jahrhunderts hat sich Herold zeitlebens entzogen. In Aachen, wo er 1986 starb, zählte er gleichwohl zu den wichtigsten Impulsgebern für die Künstlergemeinschaften, die nach Diktatur und Krieg den Anschluss an die Moderne suchten. Als Lehrer wies er Generationen von Schülern (darunter documenta VI-Künstler Herbert Falken) Wege zu bildnerischem Gestalten auf. Dogmen und Ideologien lehnte er ab. Seine vielseitigen Bilder zeichnen sich durch Vitalität und das beständige Ringen um Form und Farbreichtum aus. Impressionistische Lichtspiele finden sich in seinen Arbeiten ebenso wie expressionistisch anmutende Farbkonturen, wobei die Grenze zur Verfremdung bewusst nie überschritten wird. Abstraktion spielte für Herold, den Lebensbejahenden, nur eine untergeordnete Rolle. Etliche seiner Motive, insbesondere die seiner Aquarelle, fand er in Italien und im Tessin. Schwerer und zurückgenommener mutet seine Palette an bei jenen Motiven, die sich ihm in der Eifel und deren Hinterland boten. Die von ihm porträtierten Personen scheinen sich in der Erfassung ihrer Einzelzüge ein Geheimnis zu bewahren. In seinen Stillleben schließlich experimentierte Herold mit geometrischer Strenge, Gegenstände scheinen sich hier ins Flächige zu transformieren.