Der als Autor, Kabarettist und Comedian bekannte Dieter Nuhr absolvierte ein Studium der Geschichte und Bildenden Kunst an der Universität-Gesamthochschule Essen, der ehemaligen Folkwang-Schule. Neben seiner Bühnen- und Fernsehkarriere widmete er sich weiterhin der Malerei und zunehmend der Fotografie, die im Laufe der Jahre immer mehr zu seinem bevorzugten künstlerischen Bildmedium wurde.
Seine Fotografien entstehen meist auf Reisen in ferne Länder. Nuhr bezeichnet sie selbst als Dokumente seines künstlerischen Konzeptes, die Welt im Reisen zu erfahren. Ausgangspunkt sind bevorzugt Landschaften, die er als Ort der Erinnerung festhält. Fand er seine Motive in früheren Jahren vorwiegend in der Natur, so rücken in der letzten Zeit zunehmend Stadtlandschaften in seinen Fokus. Stets begegnet er seinen Motiven mit dem wachen Blick des Forschers, der zunächst daran interessiert ist, Strukturen zu erkennen und Regelmäßigkeiten aufzuzeigen, um im nächsten Schritt das Besondere feststellen zu können. Dabei wandelt Nuhr mit seiner genauen Beobachtungsgabe nicht selten Eindrücke der Stadt in aussagekräftige Stillleben, die bei aller Reduktion des Bildausschnitts eindringlich von fernen und fremden Ländern erzählen.
Nach Ratingen, wo Dieter Nuhr lebt, zeigt das Siegerlandmuseum als zweite Station seine neuen Arbeiten. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (76 Seiten, Druckverlag Kettler, Bönen), Preis 20 Euro. Ausstellung und Katalog entstanden in Kooperation mit dem Museum Ratingen und der Galerie Löhrl, Mönchengladbach.