02.09.2012 - 05.01.2013
Wie der Name der Ausstellung und des dazu erscheinenden Katalogs schon sagt, erschließt sich die Kunst von Petra Oberhäuser über das Material. Im experimentellen Arbeitsprozess verleiht sie Glas, Gummi, Blei, Filz und Wachs eine neue Ästhetik und Poesie. Bei der Zwiesprache mit der Beschaffenheit und dem Charakter des Materials erweckt sie es zu neuem Leben. In der Ausstellung zeigt Petra Oberhäuser Kunstwerke aus verschiedenen Werkphasen.
Aus Fensterglas erschmolzene, grünlich schimmernde Glasgebilde erinnern auf ihren filigranen Drahtbeinen an Urtiere und Amöben. Die Betrachtung dieser geheimnisvollen, transluzenten Glasgebilde weckt Assoziationen an Gletscher und Ozeane. Ein großer Wachszylinder schwebt im Raum. Die zerbrechliche, amorphe Form wird nur durch ein Acrylnetz gehalten. Der ästhetische Reiz liegt im durchschimmernden Charakter des Wachses und dem Licht- und Schattenspiel der Durchbrüche.
Die harmonisch, körperhafte Form der Gummischläuche verwandelt Petra Oberhäuser in schwebende Schoten, fließende Mantaformen und korallenartige Gewächse. Die seidenmatte, schwarze Oberfläche verleiht den Skulpturen ihren besonderen Reiz. Neu in der Ausstellung sind ihre grafischen Arbeiten. Grafit- und Kreidezeichnungen sowie Materialdrucke erweitern ihr Repertoire, wodurch beim Experimentieren mit Gummischläuchen ausdrucksstarke Drucke entstanden. Die Form der Schläuche wirkt fast plastisch auf dem schweren Büttenpapier, das freischwebend aufgehängt ein Eigenleben beginnt.
