13.02.2008 - 16.08.2009
Ausstellung der Skulpturensammlung, Skulptur im Zwinger, Eingang im Zwingerhof zwischen Gemäldegalerie und Wallpavillon
Skulpturen von Auguste Rodin und Edgar Degas konfrontierten die Betrachter um 1880 mit einem in ihrer Zeit neuartigen Ausdruck von Gefühlen, mit einer neuen Subjektivität und mit einer radikalen Darstellung des Bruchstückhaften in der menschlichen Existenz. Sie haben damit die figürliche Plastik für mehr als ein Jahrhundert geprägt.
Die Beispiele aus der Dresdener Skulpturensammlung, die für diese Ausstellung ausgewählt und durch einige Leihgaben ergänzt wurden, lassen das in vielen Facetten erleben. Zu sehen sind Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck, Carl Lohse, Hermann Blumenthal, Gustav Seitz, Fritz Wotruba, Wieland Förster und anderen. Sie zeigen in Porträtstatuen, Porträtköpfen und in einer neuen Form von idealer Ausdrucksplastik den Wandel künstlerischer Ideale im 20. Jahrhundert. Dazu gehören auch Korrespondenzen zwischen figürlicher und nicht figürlicher Plastik in Skulpturen des Informel von Emil Cimiotti und Bernard Schultze. Auf verblüffende Weise spiegelt sich in den chronologisch gruppierten Werken die deutsche Zeitgeschichte. Die neuesten Werke in dieser Ausstellung stammen von Birgit Dieker und Martin Honert. Sie verkörpern in ihrem assoziativ-konzeptionellen Umgang mit figürlicher Skulptur abermals eine radikale Neuerung in der modernen Kunst. Es handelt sich bei dieser Ausstellung um die dritte Folge der Interimspräsentationen der Skulpturensammlung im Dresdener Zwinger während der Bauarbeiten im Albertinum.