26.04.2012 - 30.09.2012
In den Depots des Museums für Byzantinische Kunst lagern zahlreiche Keramiken und einige ungewöhnlich gut erhaltene Glaswaren aus dem oströmischen Reich. Die meisten dieser Objekte waren bislang noch nicht öffentlich zu sehen. Einige ausgewählte Keramiken und Gläser aus Ägypten und Kleinasien sind nun in den Räumen 110 und 113 des Bode-Museums ausgestellt.
Gefäße aus Terrakotta mit Bemalung oder von ungewöhnlicher Form repräsentieren die Vielfalt des Töpferhandwerks im spätantiken und frühchristlichen Ägypten. Die frühesten Zeugnisse glasierter Keramik aus dem byzantinischen Reich mit aufgemalten, eingeritzten (Sgraffito) oder vertieften (Champlevé) Verzierungen, oft bereichert durch plastische Farbtupfer und Noppen, gehen noch auf das 8. Jahrhundert zurück. Seit dem 10. Jahrhundert fanden sie dann weite Verbreitung.
Wie Keramik so gehört auch Glas zu den häufigen Kleinfunden bei Ausgrabungen byzantinischer Siedlungsschichten. Beide zusammen zeugen mit ihrem Reichtum an Formen und Dekorationen von einer differenzierten Tischkultur im Byzantinischen Reich.