14.11.2008 - 22.02.2009
Kurz nach 1900 entwickelte sich im sächsischen Erzgebirge, vorwiegend im Spielzeugdorf Seiffen, eine neue Spielwarenkategorie: Unter dem Begriff "Miniaturspielzeug" kamen im Laufe der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unzählige kleinste Figuren, Tiere, Häuser, Bäume, Gespannfahrzeuge und Automobile auf den Markt. 1905 wurden die ersten Miniaturartikel, namentlich ein "Erzgebirgisches Dörfchen mit Figuren und Fahrzeugen im richtigen Größenverhältnis", auf der Leipziger Spielwarenmesse vorgestellt und als zukunftsweisend lobend erwähnt. Die Entwicklung hin zum kleinen Maßstab erfolgte vor dem Hintergrund neuer Gestaltungsideen, schwerwiegender materieller Zwänge und neuer Zollgesetzgebungen der Exportländer.
In einem deutschlandweit bislang nicht gekannten Umfang präsentiert die Sonderausstellung einen Einblick in das "kleine Ganze" - eine Welt kleinster Nachbildungen städtischen und ländlichen Lebens aus dem fantasievollen Blickwinkel der erzgebirgischen Spielzeugmacher. Im Zentrum der Schau steht eine kürzlich neu erworbene, umfangreiche Sammlung erzgebirgischer Miniaturspielwaren. Diese zeigt einen repräsentativen Querschnitt kleiner und großer Kostbarkeiten aus fünf Jahrzehnten Seiffner Kleinspielzeugfertigung.