Sportmuseum Berlin (Foto: KULTURpur)
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Sportmuseum Berlin

Sportmuseum Berlin (Foto: KULTURpur)
Sportmuseum Berlin (Foto: KULTURpur)

Hanns-Braun-Straße / Adlerplatz
14053 Berlin
Tel.: 030 3 05 83 00
Homepage

Öffnungszeiten:

Mo-Fr 10.00-14.00 Uhr

Sport unter dem Davidstern/Internationale Wanderausstellung zur Geschichte der jüdischen Sportkultur

06.11.2006 - 31.12.2007
Vom 6.11.06 bis auf weiteres Angesichts der beunruhigenden Zunahme rechtsextremistischer Aktivitäten in Deutschland, vor allem auch in Berlin-Brandenburg und der unverhüllten antijüdischen Randale während eines Regionalligaspieles des Berliner Fußballverbandes haben sich das Sportmuseum Berlin - Stadtmuseum Berlin und das Haus der Wannseekonferenz kurzfristig entschieden, die Internationale Wanderausstellung „Sport unter dem Davidstern“ noch einmal in Berlin zu zeigen und damit die Geschichte des jüdischen Sports bis 1945 erneut dezidiert in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Besonderer Anlaß für den gewählten Zeitpunkt ist die Einweihung einer Gedenktafel des SCC Berlin im Momsenstadion zur Erinnerung an die jüdischen Sportlerinnen und Sportler, die 1933 aus dem Verein ausgeschlossen worden sind. Eine Würdigung, die spät erfolgt und dennoch ein wichtiges Signal in der aktuellen Auseinandersetzung mit dem wiedererstarkenden Neonazismus in Deutschland ist. Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsproduktion des Sportmuseum Berlin, des Schweizer Sportmuseum Basel, des Pierre Gildesgame Maccabi Sportsmuseum in Ramat Gan (Israel) und der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz. Sie gibt anhand von eindrucksvollen Bild-Text-Tafeln einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Sportkultur bis 1945. Die internationale Dimension des jüdischen Sports und die dem Zionismus nahe stehende Makkabi-Sportbewegung stehen dabei im Mittelpunkt. Es wird jedoch ebenso auf konkurrierende jüdische Sportorganisationen sowie auf jüdische Sportlerinnen und Sportler in anderen Sportvereinen hingewiesen. Die Exposition entstand anlässlich des 100. Jahrestages des I. Zionistischen Kongresses 1997 in Basel und des 100-jährigen Gründungsjubiläums des ersten national-jüdischen Turnvereins in Deutschland „Bar Kochba Berlin“ 1998. Sie erinnert an die Ideale und Leistungen der jüdischen Sportkultur, aber auch an Bedrängnis und das unermessliche Leid, das jüdischen Sportlerinnen und Sportlern während des NS-Regimes zugefügt wurde. 1998 wurde die Exposition erstmals in Basel und anschließend an unterschiedlichen Standorten in Berlin und Deutschland, darunter Hannover, Bremen und Laupheim, der Geburtsstadt von Gretel Bergmann (jüdische Leichtathletin, der die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1936 verwehrt wurde), gezeigt. Bisher haben ca, 55.000 Besucher die Ausstellung gesehen, zuletzt war sie anläßlich des Internationalen Deutschen Turnfestes im Mai 2005 zu Gast im Jüdischen Museum Berlin. Die Veranstalter bedanken sich ganz besonders bei der Senatssportverwaltung und der Verwaltung des Olympiapark Berlin, ohne deren freundliche und unbürokratische Unterstützung die kurzfristige Wiederaufnahme der Makkabi-Ausstellung in das Programm des Sportmuseums Berlin nicht möglich gewesen wäre.

KULTURpur empfehlen