Malerei, Skulptur, Architektur, Fotografie, Installation, Video, Performance – allesamt Gattungen, die nicht erst von gestern sind. Wie finden KünstlerInnen eine eigene Formsprache, in Zeiten, in denen sich der Kunstbegriff umfassend erweitert? Sind zukunftsweisende Tendenzen auszumachen?
Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden und die Gesellschaft der Freunde junger Kunst möchten gemeinsam diesen Fragen nachspüren und in der Ausstellung »Übermorgenkünstler« der jüngsten Kunstszene des Länderdreiecks eine Plattform bieten und damit aktiv an ihrer Vernetzung mitwirken. Studierende und AbsolventInnen der Kunsthochschulen in Basel, Frankfurt, Karlsruhe, Mainz, Mulhouse-Straßburg, Saarbrücken und Stuttgart, wurden eingeladen, Arbeiten für die Ausstellungsräume der Kunsthalle vorzuschlagen. Damit werden junge Künstler nach Baden-Baden geholt, eine Stadt, die selbst über keine Kunsthochschule verfügt. Aus über 430 Bewerbungen überzeugten 36 KünstlerInnen mit ihren Vorschlägen die Jury, bestehend aus Anja Casser (Badischer Kunstverein, Karlsruhe), Chus Martinez (HGK Basel) Petra von Olschowski (SABK Stuttgart), Johan Holten (Staatliche Kunsthalle Baden-Baden) und Johannes Hüppi (Gesellschaft der Freunde junger Kunst).
Die Ausstellung dehnt sich mit ortsspezifischen Interventionen bis in die Lichtentaler Allee aus. Zeitgleich spürt die Gesellschaft der Freunde junger Kunst in den Räumen des alten Dampfads den Wurzeln der Jungkünstler nach, indem sie Werke der jeweiligen AkademieprofessorInnen präsentiert. Damit wird einmal mehr deutlich, wie sehr sich beide Institutionen seit ihren Gründungen verpflichtet fühlen, die allerjüngsten Tendenzen aktueller Kunst zu fördern. So sind Arbeiten des ein oder anderen Kunstschaffenden nicht erst »übermorgen« in einer institutionellen Ausstellung zu sehen, sondern schon heute.