Die Geburt Christi, seine Anbetung durch die Hirten und die Könige sind zentrale Themen der christlichen Heilsgeschichte, die in der Kunst vielfach dargestellt wurden. Ausgangspunkt sind die Berichte der Evangelisten, in denen sich jedoch nur wenige Angaben zu dem wundersamen Geschehen finden. Diese wurden in den Apokryphen sowie den mystischen Texten des 14. Jahrhunderts um viele Einzelheiten und symbolische Elemente erweitert.
Im Laufe der Jahrhunderte bildete sich auf dieser Grundlage eine vielgestaltige Darstellungs-tradition heraus, die in der von besonderer Marienverehrung geprägten Zeit des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts eine Blüte erfuhr. Bereichert um zahlreiche erzählerische Details und übergreifende Verweise sollte das Wunder der Menschwerdung Christi Gestalt gewinnen und für die Gläubigen erfahrbar werden. Dabei stehen Bilder der andächtigen Verehrung des Kindes wie sie beispielsweise Martin Schongauer schuf, neben fast bürgerlich anmutenden Szenen familiärer Zuneigung, wie sie von Rembrandt überliefert sind.