24.03.2007 - 04.11.2007
In einer neuen Ausstellung im Hausmannsturm präsentiert das Münzkabinett etwa 300 herausragende Werke aus einem gegenwärtig fast 300.000 Objekte umfassenden Sammlungsbestand. Ein wesentliches Anliegen ist es, damit auf die Bedeutung dieser Universalsammlung hinzuweisen, die zu den drei größten numismatischen Sammlungen in Deutschland gehört und auf eine nahezu fünfhundertjährige Geschichte zurückblickt.
Die Exposition bietet einen Querschnitt durch wichtige Sammlungsbereiche, wobei große Seltenheiten und Unika besonders zur Geltung kommen. Ausschlaggebend für die Auswahl der Stücke sind die hohe künstlerische Qualität, der materielle und der kulturgeschichtliche Wert oder auch die Dokumentation restauratorischer Leistung.
Dabei erstreckt sich der zeitliche Bogen von Münzen aus archaischer Zeit bis zur goldenen Prägemedaille auf das 800-jährige Jubiläum der Stadt Dresden im Jahr 2006. Schon in der Antike ließen sich die Griechen von aktuellen Ereignissen bei der Prägung der Münzen und Medaillen inspirieren. So bewegt sich auch die heutige Münzherstellung am Puls der Zeit. Eindrucksvoll spiegelt dies die Medaille „There is no common ground between the past and the present – World Trade Center“ der Künstlerin Marika Somogyi, wider, die sich mit dem Einsturz der Zwillingstürme am 11. September 2001 künstlerisch auseinandersetzt.
Beide Objekte stehen als Beispiele für das Weiterwachsen der Sammlung in der Gegenwart, was durch Ankäufe, Übereignungen und Schenkungen geschieht. Die großzügige Unterstützung durch die Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird an mehreren Stellen in der Ausstellung deutlich. Aber ebenso boten seit jeher auch Jubiläen und feierliche Ereignisse Grund zur Prägung und Gestaltung besonderer Münzen und Medaillen. Der 100. Geburtstag des Romantikers Ludwig Richter gab solch einen Anlass. Die vorliegende Medaille von Paul Sturm entstand im Auftrag des Sächsischen Kultusministeriums anlässlich der Ludwig-Richter-Ausstellung 1903 in Dresden. Die Fülle der gezeigten Schätze vermittelt nicht zuletzt auch einen ästhetischen Reiz, der den interessierten Besucher ansprechen wird.
Eine Vielzahl von Geprägen zeigt Höhepunkte der Münzglyptik der Antike, des romanischen und gotischen Mittelalters sowie der Stilepochen der neueren Zeit.