In Christian Marclays künstlerischer Praxis ist die Beschäftigung mit Klang zentral, aus der er in den vergangenen 30 Jahren ein komplexes Werk geschaffen hat. Seine Videos, Installationen und Performances prägen Auseinandersetzungen mit Beziehungen zwischen Musik und bildender Kunst. Fluxus wie Do-it-Yourself-Strategien von Punk sind dabei frühe Einflüsse. Für die Staatsgalerie Stuttgart entwickelt der amerikanisch schweizerische Künstler, Musiker und Pionier des Turntablism eine Ausstellung in der Auseinandersetzung mit dem Archiv Sohm mit einer der weltweit umfangreichsten Fluxus-Sammlungen. Im Zentrum steht seine Videoinstallation Shake Rattle and Roll (Fluxmix) von 2004. Spielerisch geht Marclay darin den akustischen Möglichkeiten von Fluxus-Multiples auf den Grund und aktiviert sie in liebevoller Respektlosigkeit über die ursprünglichen Intentionen und Handlungsanweisungen hinaus vor allem akustisch. Sie gipfelt in einer fulminanten wie augenzwinkernd institutionskritischen Kakophonie. Parallel zeigt das Kunstmuseum Stuttgart bis 17. Januar 2016 Marclays Video Quartet (2002), das zu seinen komplexesten Videoinstallationen zahlt. Die Arbeit ist Teil der Ausstellungsreihe »Sound in Motion. Internationale Video- und Performancekunst«.