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Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg


Am Dom 1
09599 Freiberg
Tel.: 03731 20 25 0
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

ECHO 1986-1991, Künstlerischer Aufbruch in Freiberg

23.03.2013 - 02.06.2013

Mit der Sonderausstellung „ECHO 1986 – 1991, Künstlerischer Aufbruch in Freiberg“ zeigt das Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg erstmals Arbeiten einer Gruppe junger Künstler, die Mitte der 80er Jahre in Freiberg den Versuch unternahmen, Kunst, jenseits offizieller Strukturen, zu produzieren und zu präsentieren.
In der Ausstellung werden etwa einhundert Arbeiten der wichtigsten sieben beteiligten Akteure: Michael Fleischer, Kerstin Henrion, Holger Koch, Thomas Müller (TM Rotschönberg), Lars Schlegel, Frank Siewert sowie des im Jahr 2007 viel zu früh verstorbenen Chemnitzer Künstlers Andreas Stelzer präsentiert. Neben sehr ausdrucksstarker Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Keramik sind in der Ausstellung ebenfalls Dokumentarmaterial wie original-grafische Plakate sowie im Eigenverlag publiziere Zeitschriften, Bücher und Grafikmappen zu sehen. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
In der Farbgebung und der Vehemenz der Formgebung einerseits und in ihrer Offenheit, frei von ideologischen Vorgaben agierend, stehen die ausgestellten Künstler stellvertretend für eine junge Generation von Künstlern, die zu Beginn der 80er Jahre in der DDR die Bühne des Kunstbetriebs betrat.
Die beteiligten Künstler zeigten damals ihre Arbeiten unter dem Titel „ECHO“ von 1987 bis 1990 in diversen Ausstellungen in Freiberg. Das Chemische Institut der Bergakademie Freiberg bot in seinen Räumlichkeiten im Clemens-Winkler-Bau den dafür erforderlichen Freiraum – nicht ohne den Argwohn offizieller Kulturfunktionäre zu wecken. Neben den Ausstellungen in Freiberg wurden unter dem Titel ECHO ebenfalls zwei Gruppenausstellungen in Berlin organisiert (1987 und 1988).
Die erforderlichen Freiräume um diese Kunst zu realisieren und zu zeigen, fanden sich überall dort, wo sich bei den Akteuren und ihren Unterstützern der Mut zum Unüblichen einen Weg bahnen konnte. In diesem Sinn waren die ECHO-Ausstellungen in Freiberg eine jener Nischen im Kulturbetrieb der DDR, in der Kunst jenseits der offiziellen Struktur möglich wurde. Während diese Thematik für die großen Kulturzentren der DDR, wie Dresden, Chemnitz, Leipzig oder Berlin inzwischen gut dokumentiert ist, harren vergleichbare Aktivitäten abseits dieser Zentren, so auch in Freiberg, oftmals noch der Dokumentation und Aufarbeitung. Ausstellung und Katalog schließen hier eine Lücke.

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