Anja Bohnhof lässt uns am Puls Indiens mit drei konzeptuell angelegten Serien teilhaben. „Books for sale“: Die Metropole Kalkutta ist der drittgrößte Softwareexporteur Indiens und damit maßgeblich an den Entwicklungen beteiligt, die zu weltweiten Digitalisierungsprozessen in immer mehr Lebensbereichen beitragen. Gegenstand der Untersuchung ist das Universitätsviertel mit seinen Millionen von Büchern, die tagtäglich von ortsansässigen großen und kleinen Verlagshäusern auf den Markt gebracht werden. Über 10.000 Buchläden offerieren ein Angebot neuer und gebrauchter Ware - ungeachtet der Digitalisierungsprozesse im Bereich des Lesens. „Bahak“ lautet die bengalische Bezeichnung für Lastenträger. Keine Last scheint zu schwer und zu groß, als dass die Männer nicht in der Lage wären, sie mittels Muskelkraft durch die engen Straßen Kalkuttas zu transportieren – ob auf dem Kopf, an einem Joch über den Schultern, auf Zwei- oder Dreirädern oder einer Laufrikscha. Diese Tagelöhner leben am unteren Rand der Gesellschaft. Ihr Leben ist gezeichnet von Ausbeutung, harter Arbeit, geringer Entlohnung und wenig Anerkennung. Dennoch sind sie unverzichtbar. Sie sind es, die die gigantischen Warenströme einer Megametropole in den vollen, verstopften Straßen ermöglichen. Das fotografische Projekt „Tracking Gandhi“ ist eine Reise zu den Orten in Indien, Afrika und Europa, die bedeutsame Schlüsselstationen oder Wendepunkte in Gandhis Leben bedeuteten. Es ist eine vielschichtige Reise, beginnend im Geburtshaus in Pordanbar bis hin zum Ort des tödlichen Attentats in Neu Delhi – spannend und keineswegs widerspruchsfrei.