Der Keller ist für viele von uns sicher der unbeliebteste Raum eines Hauses. Er ist dunkel, feucht, unheimlich. Wenn wir als Kinder in den Keller geschickt wurden, um etwas zu holen, haben wir uns vor den Gerüchen und Geräuschen, vor Spinnen oder anderem Getier gegruselt.
Und doch haben Keller auch Aufregendes zu bieten, denn sie sind Tore in die Vergangenheit. Oft ist ein Keller nämlich viel älter als das Haus darüber. Während sich die Stadt an der Oberfläche laufend verändert, Bauwerke abgerissen werden oder durch Brand, Krieg und Katastrophen verschwinden, bleiben die unterirdisch liegenden Keller über Jahrhunderte erhalten.
In einigen Städten hat man die Bedeutung der Keller im Sinne einer „baulich konservierten“ Stadtgeschichte erkannt und Kellerkataster eingerichtet. Für ein solches Kataster werden alle historisch relevanten Keller systematisch erfaßt und in einen Kellerstadtplan eingefügt.
In Bonn gibt es ein solches Kellerkataster (noch) nicht. Der Filmemacher Georg Divossen hat zusammen mit Hans Werner Greuel mehrere Jahre lang zahlreiche Bonner Keller aufgesucht und aus seinen Erlebnissen einen Film gemacht. Dieser Film und die Recherchen dazu bilden die Grundlage für die neue Ausstellung im Bonner Stadtmuseum.