1898: In Bonn wird zum ersten Mal eine dauerhafte Brücke über den Rhein eingeweiht. Sie löste damit all die anderen vorherigen Möglichkeiten ab, die Barriere „Rhein" zu überqueren: Boote, Fähren, Schiffs- und Holzbrücken.
Die Brücke entstand aus verkehrs- und wirtschaftspolitischer Notwendigkeit. Aber schon bald wurde sie nicht nur funktional begriffen, als bequemeres Mittel zur Arbeit zu kommen oder Waren zu transportieren. Die Bonner und Beueler wurden stolz auf ihre Brücke, Touristen bestaunten das Bauwerk. Das Posieren vor der Brücke für ein Erinnerungsfoto wurde nicht nur für sie üblich, mit Ansichten der Brücke wurde geworben und Propaganda betrieben.
Aber auch in der Geschichte der Stadt spielte die Brücke immer wieder eine zentrale Rolle, da der sie überspannende Rhein zum militärstrategischen Objekt wurde. Es waren dann deutsche Soldaten, die 1945 meinten, eine Sprengung der Brücke würde die Alliierten aufhalten.
Es folgten wieder Jahre des ausschließlichen Fährbetriebs über den Rhein. Aber in atemberaubender Geschwindigkeit wurde dann auf den Fundamenten der alten Brücke die neue Brücke wiederaufgebaut und 1949 eingeweiht – verkehrspolitisch unbedingt notwendig und sicherlich eine der Voraussetzungen der Wahl Bonns zur provisorische Bundeshauptstadt. In Bonn wurde ein völlig neues Kapitel der Geschichte aufgeschlagen.
Die Ausstellung „Rhein-Brücken" lädt Sie zu einem Rundgang durch die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts ein. Folgen sie uns mit Fotos und Exponaten zu den wichtigsten Geschichtsetappen unserer Stadt, hören Sie Zeitzeugenerinnerungen an Erlebnisse mit der Brücke.