22.09.2012 - 25.11.2012
Die Nürnberger Fayencemanufaktur wurde 1712 - also vor 300 Jahren - von drei "Venediger Glas- und Krughändler" aus Nürnberg gegründet. Sie ist also nicht wie so viele andere Manufakturen dieser Zeit eine Fürstengründung.
Die künstlerisch kreativste Zeit der Fayencenmanufaktur waren ihre Anfangsjahre, als Künstler wie Georg Friedrich Grebner und Georg Friedrich Kordenbusch für Nürnberg arbeiteten. Später war sie in der Anfertigung besonders ausgefallener Formgefäße außerordentlich erfolgreich. Bis dahin waren blau-weiße Dekore ein Kennzeichen der Nürnberger Fayencenmanufaktur. Mit der Produktion von sogenannten "Spruchtellern" für das ländliche Umland, vorwiegend in gelblichen Farbtönen, konnte sie ihr Bestehen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts gewährleisten. Sie ist damit eine der am längsten bestehenden Fayencenmanufakturen in Deutschland.
Neben der für Nürnberg ungewöhnlichen Manufakturengeschichte fasst die Ausstellung die umfangreichen Bestände der Gemälde- und Skulpturensammlung der Museen der Stadt Nürnberg, des Germanischen Nationalmuseums und einer Privatsammlung zu einer opulenten Präsentation im ehrwürdigen Stadtmuseum Fembohaus zusammen. Gezeigt werden aber nicht nur Arbeiten aus der Manufakturzeit (1712 - ca. 1840), sondern die Ausstellung wirft auch einen Blick auf die besonders reiche Zeit für die Fertigung von Fayencen, an die Zeit der sogenannten "Nürnberger Hausmaler" des 18. Jahrhunderts, als Goldschmiede und Glasmaler Nürnberg durch besonders fein gemalte Fayencen weit über die nationalen Grenzen berühmt machten.