20.05.2009 - 23.08.2009
Ausstellung der Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg
in Zusammenarbeit mit dem Museum für Asiatische Kunst, Berlin
"Schöne Frauen", zarte Kirschblütenbilder und verschneite Landschaften sind traditionelle und bis in die höchste Perfektion entwickelte Themen japanischer Bilder. Aufgerollt aufbewahrt, zieren die Rollbilder bei Bedarf die Wände der Innenräume der klassischen japanischen Häuser. Derartige Rollenbilder bilden einen thematischen Schwerpunkt der sogenannten "Sammlung Fuchs". Anfang des 20. Jahrhunderts übergab sie der Tübinger Wirtschaftsprofessor Johannes Fuchs seiner Geburtsstadt Nürnberg.
Die von der Anzahl der Objekte her nicht allzu umfangreiche Sammlung deckt einen erstaunlich breiten zeitlichen Horizont ab - der Bogen spannt sich vom 12. bis in das 19. Jahrhundert. Die meisten Werke stammen aus dem japanischen Kulturkreis und stellen dabei Beziehungen zu den indischen Wurzeln der japanischen Kultur her. Viele der kostbaren Arbeiten scheinen stilistisch ihrer Zeit weit voraus, wie die stark abstrahierten Tusche-Grisaillen "Mond in den Wolken" und "Kirschblüten" von Kikuchi Yôsai (1788-1879), die der Ausstellung die Vorlagen für den Titel gaben. Dargestellt wird ein beliebtes japanisches Thema: Nachts sehen zwar alle Bäume grau aus, doch ihr schöner Wuchs bleibt weiterhin erkennbar.
Die Sammlung Fuchs befindet sich seit ein paar Jahren als Dauerleihgabe der Museen der Stadt Nürnberg im Museum für Asiatische Kunst in Berlin. Nach gründlicher Restaurierung und sorgfältiger wissenschaftlicher Bearbeitung und Neubewertung werden die wichtigsten Rollbilder, Paravents, Keramiken und Lackarbeiten erstmals in Nürnberg präsentiert. Nicht nur Kenner und Liebhaber ostasiatischer Kunst können hier interessante und inspirierende Entdeckungen machen.