Von Lappland über den Balkan bis nach Korsika – Kurt Mothes, der XXII. Präsident der Leopoldina, war in seiner Jugend viel unterwegs. Von seinen Exkursionen brachte er einzigartige Fotografien mit. Sie zeigen unberührte Landschaften, die so nicht mehr existieren, den harten Alltag des bäuerlichen Lebens und Studien alter Handwerksberufe. Die Aufnahmen aus den Jahren 1918-1945 sind von besonderer ästhetischer und technischer Qualität. Die faszinierende Sammlung dokumentiert die vielfältigen Interessen Kurt Mothes.
Als Botaniker fotografierte der ehemalige Leopoldina-Präsident natürlich auch Pflanzen. Mit wissenschaftlichem Blick lichtete er die unterschiedlichsten Arten ab. Zudem fanden sich in seinem Nachlass Bilder des Königsberger Instituts, an dem Mothes von 1934-1945 gearbeitet und geforscht hat. Aus dieser Zeit stammen zeitgeschichtlich interessante Fotos der Hitler-Parade nach dem „Anschluss“ des Memellandes Ende März 1939.
Die 2.500 Fotos aus dem Nachlass Kurt Mothes (1900-1983) gelangten durch einen Zufallsfund in den Bestand des Leopoldina-Archivs. Das Stadtmuseum Halle und die Leopoldina präsentieren jetzt erstmals rund 180 Bilder der Öffentlichkeit. In der Ausstellung sind neben den Fotos auch Originalmaterialien zu sehen: Negative, Hüllen und Glasnegative. Installationen erklären die Geschichte des „Fundes“, Fachvorträge, regelmäßige Führungen und ein museumspädagogisches Angebot für Schülerinnen und Schüler bringen den Besuchern Leben und Wirken Kurt Mothes näher.