Walter Booz wird 1907 in Essen geboren und beginnt dort seine künstlerische Ausbildung. Für sein weiteres Studium zieht es ihn nach Berlin.
Hier ist er Schüler von Emil Orliks, dessen dekorative Farbigkeit und lockere Komposition seine Arbeit beeinflussen. Danach studiert Booz Angewandte Kunst in München. Bald zieht es ihn zurück in seine Heimat, das Ruhrgebiet.
Nach Ende des 2. Weltkriegs fokussiert er sich auf seine Arbeit als freier Maler. Booz künstlerisches Interesse gilt den klassischen Gattungen der Malerei, Stillleben, Porträit und Landschaft. Besonders letztere ist bedeutsam für sein Werk.
Der Künstler beschäftigt sich mit seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, ohne diese zu romantisieren oder naturgetreu darzustellen. Vielmehr präsentiert Booz seine individuelle Auffassung der Umgebung, in der Industrie und Natur als Einheit dargestellt werden und eine harmonische Verbindung eingehen. Als Motive dienen ihm die verschiedenen Ausprägungen der Ruhrlandschaft unter wechselnden Bedingungen und Stimmungen, u.a. Wälder, Parks oder Flussläufe, Siedlungen, Brücken oder Schornsteine.
Sie stellen die „stillen Winkel“ der Landschaft dar und formen die Lebenswelten der Menschen, die selbst kaum in seinen Werken zu finden sind.
Seine Arbeit zeichnet sich durch die vielseitige Verwendung und Kombination verschiedener Techniken und Materialien wie Öl- Acryl – und Aquarellfarben, Pastellkreiden und Tusche aus. Als Maluntergründe verwendet Booz neben Leinwänden und Papier auch Sackleinen, Karton und Glasfasertapete und erzeugt so reizvolle Oberflächenstrukturen.
Das Spiel mit Farben und Formen erzeugt darüberhinaus sehr eigenwillige Bildharmonien: Die oft pastos aufgetragenen Farben verleihen den Arbeiten einen expressiven Charakter, in der Darstellungsweise schwankt der Künstler zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.