Mit den Arbeiten Emil Noldes (1867 – 1956) ist im Stadtmuseum Lindau nun erstmals innerhalb der erfolgreichen Ausstellungsreihe zur Klassischen Moderne das Werk eines ihrer deutschen Hauptvertreter zu sehen. Nolde – zeitweise Mitglied der berühmten Künstlergruppe „Brücke“ – zählt zu den führenden Malern und Grafikern des Expressionismus. Seine Bildgestaltungen, die zuvorderst aus der sinnlichen Kraft der Farbe leben, haben die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland nachhaltig geprägt.
Noldes Bilderfindungen gelten als Ikonen des 20. Jahrhunderts: Unvergesslich sind seine Darstellungen nordischer Landschaften mit ihren weiten dramatischen Himmeln und der aufgewühlten See. Bestechend ist die Leucht- und Strahlkraft seiner Blumenstücke, bezwingend die Kraft seiner Figurenbilder und Portraits. Die Ausstellung versammelt Gemälde, Aquarelle und Graphik aus dem in seiner Fülle nahezu unüberschaubaren Werk des Künstlers. In ihnen entfesselt Nolde das freie Spiel der Farben, die sich als ungezähmter Strom in seine Bilder ergießen.