Im Stadtmuseum Zweibrücken werden auf Initiative des Förderkreis Park‐Galerie und des privaten Kulturinstituts China Forum‐Galerie T aus Kürten bei Köln vom 8. März bis 19. April 2015 rund 60 Werke des Großmeisters der chinesischen Tusch‐ und Aquarellmalerei – Prof. Cao Yingyi – zu sehen sein.
Der renommierte chinesische Maler, der zu den bekanntesten Künstlern seines Landes zählt und von hochstehenden amerikanischen Kunstkreisen als "Impressionist der chinesischen Tusch‐ und Aquarellmalerei" bezeichnet wird, wurde 1939 in Tongling in der Provinz Anhui geboren. Anfang der 1990er Jahre erhielt Cao Yingyi den Ehrenbürgertitel der beiden amerikanischen Städte Columbia City (South Carolina) und Bethlehem (Pennsylvania). In Bethlehem City wurde der 24. September 1993 zum "Cao Yingyi‐Tag" erklärt.
Cao Yingyi hatte zahlreiche namhafte Lehrmeister, u. a. war er Schüler des großen chinesischen Malers Fu Baoshi (1904‐65), der heute zu den bedeutendsten Malern Chinas im 20. Jahrhundert gerechnet wird. Schon als junger Mann kam Cao Yingyi mit der westlichen Malerei in Kontakt. Er wurde sowohl vom französischen Impressionismus als auch von sozialkritischen Künstlern wie der Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in chinesischen Kunstkreisen sehr bekannten Käthe Kollwitz (1867‐1945) oder dem belgischen Künstler Franz Masereel (1889‐1972) beeinflusst.
Cao Yingyi hat einmal über sich und seine Kunst gesagt, dass er "alleine zwischen den beiden hohen Bergen der europäisch‐amerikanischen und der chinesisch‐asiatischen Kunst wandere und seinen eigenen Weg suche". Man darf – angesichts der sensiblen anmutigen Bildwelt des Cao Yingyi – sagen, dass die Suche des Malers durchaus erfolgreich gewesen ist.
Neben den wunderbaren Landschaftsmalereien Cao Yingyis, deren lyrische Qualität dem Maler den Titel "Dichter der chinesischen Tuschmalerei" eingebracht hat (man spricht heute in China sogar vom "Cao‐Stil"), werden im Stadtmuseum Zweibrücken auch Bilder aus der Dunhuang‐Serie gezeigt, die innerhalb der chinesischen Kunstwelt eine Sonderstellung einnehmen und als außerordentliche Rarität angesehen werden dürfen. Darin bringt Cao Yingyi seine hohe Wertschätzung für die 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannten Mogao‐Grotten von Dunhuang und insbesondere die Wandmalereien mit dem Motiv der Apsaras‐Himmelsfeen zum Ausdruck – letztere sind in der indischen Mythologie nymphenähnliche Halbgöttinnnen von verführerischer Schönheit, die den Himmels‐ bzw. Luftraum bewohnen.
Weitere Höhepunkte der Ausstellung werden die Kalligraphien Cao Yingyis sowie ein Bild vom Kölner Dom im chinesischen Malstil und ein großformatiges Krebsmotiv sein. Prof. Cao gilt – in der Nachfolge des großen Malers Qi Baishi (1863‐1957) – als der führende chinesische Maler des Krebsmotivs in China. Im Kölner Chinajahr 2012 war Cao Yingyi Ehrengast. Seine Werke wurden im Rahmen der deutsch‐chinesischen Freundschaftssonderausstellung zusammen mit Werken der Kölner Malerin Brigitta Zeumer im Kölner Rathaus (Spanischer Bau) ausgestellt und dem gesamten internationalen diplomatischen Chorps präsentiert.