12.02.2010 - 16.05.2010
Die erste Sonderausstellung der Städtischen Galerie 2010 ist den beiden eng mit Dresden verbundenen Künstlern Hans Jüchser und Friedrich Press gewidmet. Der Maler und Grafiker Hans Jüchser (1894-1977) zählt zu den wichtigen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Dresden. Geprägt von seinen Lehrern Otto Hettner und Ludwig von Hofmann an der Dresdner Kunstakademie und inspiriert von Paul Cézanne, Pablo Picasso und Henri Matisse entwickelte Jüchser eine koloristisch verfeinerte und subtile Bildsprache, die in der Tradition der Dresdner Malkultur steht. Nuancenreiche, dabei sorgsam aufeinander abgestimmte Tonwerte sind für seine Malerei charakteristisch und zeigen seinen souveränen Umgang mit der Farbe. Die vertraute Wachwitzer Landschaft, ihm nahestehende Menschen sowie Gegenstände des alltäglichen Lebens bestimmten die Motivwelt seiner Gemälde. Porträts, Figurenbilder und Stilleben stehen im Zentrum der Ausstellung. Daneben veranschaulichen Bilder zu biblischen Themen und eine kleine Reihe von Arbeiten mit Masken, Clowns und Harlekinen die thematische Vielfalt des malerischen Spätwerkes. Der im westfälischen Ascheberg geborene Friedrich Press (1904-1990) studierte bei Georg Wrba an der Dresdner Kunstakademie. Von 1935 an lebte und arbeitete er in Dresden. Sein bildhauerisches Werk umfasst Grab- und Denkmale, Gestaltungen für evangelische und katholische Kirchen sowie eine umfangreiche Zahl an Einzelplastiken. Ab Mitte der 1950er Jahre entwickelte Press allmählich eine formal reduzierte und abstrahierte Formensprache, die sein spätes Werk kennzeichnet. Im Mittelpunkt seines Schaffens standen Christus-, Marien- und Mutter-Kind-Darstellungen, die durch einen verdichteten, zeichenhaften Ausdruck charakterisiert sind und mittels derer Press die menschliche Dimension wesentlicher Glaubensinhalte visualisierte. Die Ausstellung präsentiert Gemälde, Skulpturen und ausgewählte Arbeiten auf Papier der beiden Künstler aus öffentlichen und privaten Sammlungen Deutschlands.