13.03.2009 - 10.05.2009
Bildhauerei ist 2009 das Medium des Jahres in der Städtischen Galerie. Mit dem Berliner Bildhauer Axel Anklam und seinen raumgreifenden Werken startet das Ausstellungsjahr.
Der 1971 geborene Künstler ist ausgebildeter Kunstschmied mit Meistertitel, arbeitete als Restaurator am Schloß Sanssouci Potsdam und bei einem Studienaufenthalt am Europäischen Zentrum für Denkmalpflege Venedig. Das anschließende Studium der Bildhauerei, zunächst an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle, dann an der Universität der Künste Berlin, beendete Anklam als Meisterschüler von Tony Cragg und wurde mit dem Meisterschülerpreis ausgezeichnet.
Axel Anklams Skulpturen faszinieren durch klare, klassisch anmutende Formen. Der Bildhauer beschäftigt sich mit tonaler Harmonielehre und den Proportionsgesetzen des Goldenen Schnittes, die er auf seine Werke überträgt. Manche lassen an Flugapparate und Luftschiffe oder andere aeronautische Fahrzeuge denken, andere erinnern an nicht näher zu benennende biomorphe Strukturen. Meist ist den Arbeiten ein offenes Verhältnis von Hülle und Volumen zu eigen. Immer wieder thematisiert wird das Verhältnis von Mantel und Kern der plastischen Formen. Sie wirken sehr leicht, beinahe schwerelos. Schimmernde Oberflächen legen sich über geschmiedete Karkassen. Anklam arbeitet mit transparenten oder opaken Materialien wie Edelstahlnetzen, Epoxyd, Latex. Jeder Lichtwechsel, jede atmosphärische Änderung schaffen einen neuen Ausdruck. In den letzten Jahren entstanden vor allem Werkserien aus rippenförmigen Stahlgerüsten, die mit pigmentiertem Latex bespannt sind. „Die offene Struktur dieser Gebilde, in denen sich gleichsam der Wind an einem festgezurrten Segel verfängt, und die von Licht und Raum durchdrungen sind, ist von einer Eleganz und Dynamik geprägt, wie man sie in der Skulptur der Gegenwart äußerst selten findet.“ (Marc Wellmann)