25.10.2008 - 22.02.2009
Das druckgrafische Werk von Wassily Kandinsky (1866–1944) wird mit dieser Ausstellung erstmalig seit der Präsentation anlässlich des 100. Geburtstags des Künstlers im Jahr 1966 vollständig gezeigt. Parallel zu der großen Kandinsky-Retrospektive im Kunstbau mit bedeutenden Gemälden aus allen Schaffensperioden, zeigt das Lenbachhaus rund 230 Holz- und Linolschnitte, Radierungen, Lithografien und Plakate Kandinskys aus den Jahren 1902 bis 1942. In seinen frühen Jahren in München und Paris bis zur Zeit des «Blauen Reiter» 1911 schuf Kandinsky den größten Teil seines druckgrafischen Oeuvres, überwiegend Farbholzschnitte, wobei er mit bis zu sechs Farbzuständen pro Blatt experimentierte. Zwei Drittel der Ausstellung zeigen deshalb Blätter dieser Periode, daran schließen sich die Werke aus der Bauhaus-Zeit und den Pariser Jahren an.
Für Kandinsky gab es keinen Wesensunterschied zwischen Malerei und Grafik, er widmete sich in allen künstlerischen Medien mit gleicher Intensität seinem Ziel, das ‹Geistige in der Kunst› zum Ausdruck zu bringen.
Fast alle in der Ausstellung gezeigten Druckgrafiken stammen aus dem Besitz der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, die mit der großzügigen Schenkung Gabriele Münters 1957 auch das beinahe vollständige druckgrafische Werk Kandinskys erhielt. Da dieser großartige Bestand, der weltweit in keiner anderen Sammlung in dieser kompletten Form vorliegt, die gesamte Schaffenszeit Kandinskys abdeckt, ist die Ausstellung des «Druckgrafischen Werkes» im Lenbachhaus eine ideale Ergänzung zu der großen internationalen Retrospektive im Kunstbau.
Die Ausstellung wird im Anschluss im Kunstmuseum Bonn (2.04. – 12.7.2009) gezeigt.