Der 1964 in Reutlingen geborene Wiking Bohns studierte von 1993 bis 1999 Malerei und Plastik an der Hochschule der Künste Berlin (HdK). Im Anschluß wurde er zum Meisterschüler von Professorin Leiko Ikemura an der HdK Berlin ernannt. Stipendien und Arbeitsaufenthalte führten ihn 1997 nach Paris, sowie 2000 und 2002 nach Kanada. Seine Werke werden seit 1993 in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. in Berlin, Bremen, Hamburg, Magdeburg, Reutlingen und Kanada präsentiert. Wiking Bohns arbeitet hauptsächlich in der Technik der Ölmalerei.
Der in Hannover und Berlin lebende Künstler setzt sich in seinen Bildern mit urbanen Räumen auseinander. Die Motive zeigen Fragmente konkreter Straßenzüge, Häuserreihen oder nächtlicher Parkanlagen aus ganz unterschiedlichen Großstädten. Im malerischen Prozess findet eine visuelle Verfremdung des Bildgegenstands statt. Feste Räume scheinen sich zu verflüssigen, Farbgebungen entfernen sich von der Wirklichkeit, Lichtspuren legen sich über die dargestellten Orte. Der Kontrast zwischen erkennbaren Motivresten und abstrakten Farbflächen sowie fließende oder kreisende Farbverläufe lassen ein verändertes Zeit- / Raumverhältnis entstehen. Die Gemälde und Aquarelle von Wiking Bohns reflektieren unterschiedliche Wahrnehmungserfahrungen realer und virtueller Form.