Unter den deutschen Künstlerkolonien am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert nimmt Worpswede eine herausragende Stellung ein. Auf der Suche nach authentischer Naturerfahrung und dem Ausdruck eines unverfälschten Naturerlebnisses in der Kunst wurde das abgelegene Dorf im niedersächsischen Teufelsmoor bei Bremen seit Ende der 1880er Jahre zum kreativen Lebensmittelpunkt einiger junger Landschaftsmaler, die wie Otto Modersohn, Fritz Mackensen und Hans am Ende zuvor an der Karlsruher Kunstakademie studiert hatten. Zu dieser Gruppe gehörte auch die früh verstorbene Paula Modersohn-Becker, eine der bedeutendsten und innovativsten Malerinnen der Jahrhundertwende, die wegbereitend für die Moderne in Deutschland wirkte. Im Mittelpunkt der etwa 150 Exponate umfassenden Ausstellung stehen stimmungsvolle Landschaftsdarstellungen von Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker, dem bekanntesten deutschen Künstlerpaar um 1900. Ein besonderer Akzent liegt auf Gemälden und Zeichnungen, die zwischen 1889, dem Zeitpunkt von Otto Modersohns Übersiedlung nach Worpswede, und 1907, dem Todesjahr seiner Frau, entstanden. Das künstlerische Schaffen Otto Modersohns wird außerdem mit ausgewählten Werken aus seiner Zeit vor Worpswede und mit späten Arbeiten vorgestellt. In spannenden Gegenüberstellungen geben darüber hinaus einige charakteristische Gemälde von Fritz Mackensen, Fritz Overbeck, Hans am Ende und Heinrich Vogeler Einblick in die Landschaftskunst der Worpsweder Künstlerkollegen.