Das Gemälde »Babylon - dithyrambisch« von Markus Lüpertz aus dem Jahr 1975 war das erste von mehr als 600 Kunstwerken, die das Kölner Sammlerehepaar Eberhard und Ute Garnatz erwarb. Damit war das Fundament gelegt für eine Sammlung, in der vor allem zeitgenössische deutsche Künstlerinnen und Künstler hochkarätig vertreten sind. Mit sicherem Gespür für Qualität, mit Mut, Konsequenz und einer gehörigen Portion Sammelleidenschaft bauten Eberhard Garnatz und seine Frau in den folgenden Jahren eine Kollektion auf, deren Schwerpunkt auf der gegenständlich-figurativen Kunst mit Schlüssel- und Spitzenwerken aus den 1960er Jahren bis heute liegt.
Sie zählt mittlerweile zu den bedeutendsten Privatsammlungen deutscher Gegenwartskunst weltweit. Im Rückblick betrachtet könnte man fast sagen, Ute und Eberhard Garnatz hätten speziell für die Städtische Galerie Karlsruhe gesammelt, deren eigener Schwerpunkt auf der deutschen Kunst nach 1945 liegt. So war es ein ausgesprochener Glücksfall, dass die Kollektion dem Museum 1996 als Dauerleihgabe übergeben wurde. Seither bildete sie mehrmals den Ausgangspunkt thematischer Sonderausstellungen, außerdem waren Teile der Sammung Garnatz immer wieder in die Dauerausstellung integriert.
In ihrer faszinierenden Komplexität war die Sammlung 1996 zum letzten Mal zu sehen. Die Sonderausstellung »Sekt für alle« mit Highlights der Kollektion bezieht sich mit ihrem Titel auf ein Werk von Sigmar Polke. Von ihm wie von Georg Baselitz, Per Kirkeby, Bernd und Hilla Becher, Marlene Dumas, Jürgen Klauke, Rosemarie Trockel, A.R. Penck, Jörg Immendorff und vielen anderen sind herausragende Werke zu sehen.