13.11.2009 - 10.01.2010
Vor zwanzig Jahren brachte die friedliche Revolution in der DDR die Berliner Mauer zum Fall und beendete die Teilung Deutschlands. Der verhasste Beton, der die Stadt brutal durchschnitt, hatte über Nacht seinen Schrecken verloren. Wie aber war das Leben mit und hinter der Mauer bis zum 9. November 1989? Wie existierte eine Stadt, die im August 1961 förmlich amputiert worden war? Wie absurd war es, einen Tagesausflug einzuplanen, um von einer Straßenseite auf die andere zu kommen?
Die Fotoausstellung MAUER ABSURD spürt diesen verriegelten Jahrzehnten nach, registriert, wie sich das Entsetzen über den Mauerbau zu einer achselzuckenden Gleichgültigkeit wandelte und wie sich die Menschen mit dem Widersinn des Trennenden arrangierten.
Mit dabei sind Fotografien von Peter R. Asche, Peter Brüchmann, Udo Hesse, Hartmut Kieselbach, Barbara Klemm, Herlinde Koelbl, Arild Kristo, Andreas Lang, Karl-Ludwig Lange, Bernard Larsson, Hans Pieler, Michael Ruetz und Hans Peter Stiebing. Entstanden ist ein fotografische Zeitreise, die auf sensible Weise in Erinnerung ruft, wie es gelang, mit der Mauer zu leben, sie etwa als Leinwand, Litfasssäule oder als Schutz für den Kleingarten zu verwenden. 28 Jahre stand das Monstrum, 28 Jahre versuchte die geteilte Stadt, mit dieser Absurdität umzugehen.