14.03.2010 - 28.03.2010
Eine Ausstellung mit aktuellen Foto- und Videoarbeiten zeigt die Städtische Galerie Traunstein. Die aus München stammende und 1967 geborene Künstlerin Silke Witzsch, die nach einer Ausbildung als Tontechnikerin bei Prof. Heribert Sturm und Dennis Adam an der Akademie der Bildenden Künste in München studierte, erhielt für ihre künstlerische Arbeit zahlreiche Auszeichnungen. Ihr Werk wurde bereits in vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und repräsentiert eine wichtige künstlerische Position in der Gegenwartskunst.
Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit stehen die Fragen nach Identität und Verortung. Silke Witzsch sucht dafür Orte des Transits und der Passage auf, wo sich die Grenzen zwischen Nation und Herkunft permanent überschneiden und sich Menschen, Sprachen und Lebenswirklichkeiten aus der ganzen Welt in einem stetigen Austausch befinden. Durch das Fotografieren und Filmen von Spiegelungen in Fenstern und glatten Flächen entstehen visuelle Überschneidungen vorhandener Wirklichkeiten, die weder am Computer manipuliert wurden, noch mit fotografischen Tricks wie Mehrfachbelichtungen zustande kamen.
Silke Witzsch dokumentiert und reflektiert damit in ihren Arbeiten sichtbare und unsichtbare Grenzen sowie territoriale Abgrenzungs- und Zeichensysteme, die den öffentlichen Raum markieren.
In den letzten Jahren richtete sich ihr künstlerisches Interesse, herausgefordert durch unsere politisch-gesellschaftliche Wirklichkeit, verstärkt auf das medial erzeugte Bedrohungsszenario, das die Künstlerin mit akustischen und visuellen Mitteln in der Traunsteiner Ausstellung unmittelbar spürbar macht und damit den Ausstellungsbesucher zu Reflexion und Stellungsnahme auffordert. Blicke von Innen und Außen, bewegte und statische Bilder, abstrakte und konkrete Motive überlagern und verdichten sich in den Videoarbeiten von Silke Witzsch zu bedrohlich wirkenden Bildsequenzen, die den Betrachter zu einer Auseinandersetzung mit unserer gesellschaftspolitischen Realität zwingen.
