Während der Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtage 2013 initiiert die Städtische Galerie Traunstein u.a. zwei Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Die interaktive Installation „Ein Kind in Traunstein“ der Münchner Künstlerin Tatjana Utz (*1975) besteht aus freistehenden Metallfiguren, die gemalte Ganzkörperporträts von Menschen unterschiedlicher Altersstufen zeigen, die ihre Kindheit in Traunstein verbracht haben. Interviews mit den Porträtierten bilden die Grundlage für eine Hörquelle, die via Internet und Telefonansage abgerufen werden kann. Es entsteht ein Kaleidoskop persönlicher Kindheitserinnerungen und Geschichten von 1930 bis zur Gegenwart, die Einheimischen und Gästen etwas über die Vergangenheit und Gegenwart, den Alltag und das Leben in der Stadt Traunstein über die Jahrzehnte und Generationen hinweg mitteilen. Tatjana Utz hat bereits an anderen Orten vergleichbare Rauminstallationen umgesetzt (das Foto entstand z.B. im Kunstverein Ludwigshafen). Die Installation „Ein Kind in Traunstein“ bleibt auch nach den Kulturtagen in Traunstein.
Der in Traunstein lebende Helmut Mühlbacher (*1968) arbeitet als Landschaftsarchitekt und freier Künstler im Bereich Konzeptkunst / Land-Art. Die Traun wird vor ihrem Zusammenfluss, kurz hinter Siegsdorf am Traunspitz (siehe Foto), in weiße und rote Traun unterschieden. Dieser besonderen geografischen und topografischen Situation widmet sich der Künstler. Die Weiße Traun wird mit einem weißen und die Rote Traun mit einem roten Naturfarbstoff versehen, so dass sich die damit markierten Bäche bei ihrer Vereinigung auch farblich sichtbar mischen werden. Das Kunstprojekt, das eine eigene, schnell vergängliche Schönheit erlangen wird, verweist auf die fragilen Zusammenhänge zwischen ökologischer Basis und der Verantwortung des kulturell handelnden Menschen. Das Projekt setzt eine intensive Vorbereitung und enge Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Wissenschaft, den zuständigen Behörden und Verbänden und den Kommunen Traunstein und Siegsdorf voraus. Die vorübergehende Färbung der beiden Flussläufe geschieht in einer gemeinsamen Bürgeraktion und das sich rasch verflüchtigende Farbenspiel wird per Foto und Video dokumentiert.