03.04.2011 - 29.05.2011
Die Ausstellung geschenkt - gestiftet - erworben. Kunstsammlungen Chemnitz 1997-2010 gibt einen umfassenden Einblick in die Schenkungs- und Ankaufsgeschichte der Kunstsammlungen Chemnitz seit 1997. Zwischen 1997-2010 wuchs der Bestand der Kunstsammlungen Chemnitz um mehr als 6000 Werke von 650 Künstlern. Es ist nicht möglich all diese Kunstwerke auf einmal zu zeigen, daher präsentiert die Ausstellung einen kleinen, aber bedeutenden Ausschnitt. Gezeigt werden 80 Schenkungen, Stiftungen und Ankäufe aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Grafik, unter anderem von Max Beckmann, Honoré Daumier, Lyonel Feininger, Edvard Munch, Pablo Picasso und Karl Schmidt-Rottluff.
Die Kunstsammlungen Chemnitz verloren während der Zeit des Nationalsozialismus durch Verkauf, Tausch und Beschlagnahme fast 1000 Kunstwerke. Sie gehören damit zu den verlustreichsten deutschen Museen. Diese schmerzliche Sammlungslücke konnte während der DDR-Zeit aus politischen Gründen nicht geschlossen werden. Heute fehlen vor allem Ankaufsmittel. Gäbe es neben öffentlichen Geldern nicht auch noch private Mäzene, wäre die Fortführung einer Sammlungstätigkeit, eine der Hauptaufgaben von Museen, nicht möglich. Daher ist jedes Museum auf Unterstützung angewiesen. Besonders in den Jahren zwischen 1997-2010 konnten wichtige Werke für den Sammlungsbestand gesichert werden. Dazu gehören zum Beispiel "Kopf eines Denkers" von Wilhelm Lehmbruck, "Gartenstraße" von Karl Schmidt-Rottluff oder „Ausblick aus der Villa Aurora“ von Max Beckmann. Hinzu kamen auch große Sammlungen wie das gesamte druckgrafische OEuvre von Wolfgang Mattheuer (859 Blätter/Schenkung Hartmut Koch) oder die Sammlung Flügge mit 600 zeitgenössischen Werken. Ein besonderer Zugewinn war der Nachlass von Carlfriedrich Claus mit allein 22 000 Briefen, der privaten Bibliothek des Künstlers und zahlreichen Kunstwerken. Zudem gelang es die Stiftung Gunzenhauser (2400 Arbeiten) an die Kunstsammlungen Chemnitz zu binden und Werke Henry van de Veldes als großzügige Schenkungen in die Sammlung zu integrieren. Hinzu kamen außerdem 300 Holzschnitte, Radierungen und Aquarelle von Lyonel Feininger (Sammlung Harald Loebermann), ebenso 14 Lithografien von Pablo Picasso, 100 Künstlerplakate aus der DDR durch Margrit und Gert Becker oder 483 Plakate von Klaus Staeck.
Wichtige Werke von Georg Baselitz, Anthony Cragg, Günter Förg, Françoise Gilot, Jörg Immendorff, Ida Kerkovius, Markus Lüpertz, A.R. Penck, Richard Serra, Nina Sten-Knudsen, Norbert Tadeusz oder Andy Warhol kamen ebenfalls in die Sammlung.
Mit Hilfe der überaus großzügigen finanziellen Zuwendungen gelang es daher in den letzen Jahren, erhebliche Sammlungslücken zu schließen und damit den Rang des Museums zu stärken. Die generösen Schenkungen und Ankäufe ermöglichen den Kunstsammlungen Chemnitz nicht nur die umfassende Präsentation unterschiedlicher Künstlerpositionen, sie ergänzen darüber hinaus den Sammlungsbestand um zentrale Werke vornehmlich deutscher Kunst. Daher sind wir allen bisherigen Mäzenen zu größtem Dank verpflichtet.