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Städtische Kunstsammlungen


Theaterplatz 1
09111 Chemnitz
Tel.: 0371 4884428
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 11.00-17.00 Uhr
Sa-So 11.00-18.00 Uhr

Verstecktes Spiel

05.07.2015 - 30.08.2015

Mit der retrospektiven Ausstellung vom 5. Juli bis 30. August 2015 würdigen die Kunstsammlungen Chemnitz das zeichnerische und druckgrafische Werk von Thomas Ranft. Seine fantasievollen Gold- und Silberstiftzeichnungen, Radierungen und Lithografien laden dazu ein, den mäandernden Linienverflechtungen und der meisterlichen Ausführung der verschiedenen Techniken nachzuspüren.
Die Arbeiten auf Papier von Thomas Ranft sind zeitlos und zeugen von seiner minutiösen Ausarbeitung der Motive. Dabei lässt der Künstler fantastische Gärten und Landschaften entstehen. Er gibt der Linie Raum, um zu wuchern, wie von selbst zu wachsen, und lenkt die Aufmerksamkeit auf kleinste Details. Vor allem an den Mappenwerken lässt sich die Stringenz, mit der sich Thomas Ranft einem Thema widmet, aber auch deren vielseitige Variation, anschaulich nachvollziehen. Dem Besucher wird ein „Blick über die Schulter des Künstlers“ gewährt, indem mehrfache Überarbeitungen einer Druckplatte sowie Überzeichnungen von Druckgrafiken gezeigt werden. Werke aus allen Schaffens- phasen geben einen Überblick über Thomas Ranfts künstlerische Entwicklung von seiner Studienzeit bis heute.
Die untrennbare Verflechtung von Leben und Werk wird bei Thomas Ranft vor allem bei seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit Freunden und Künstlerkollegen offenbar: So gibt es Über- einanderdrucke mit Radierungen von Carlfriedrich Claus, mit dem Thomas Ranft befreundet war und der ihn nachhaltig beeinflusste, und eine Hommage an Gerhard Altenbourg. Beide Künstler vertrauten ihm das Drucken ihrer bedeutendsten Mappen an. Außerdem schrieb und zeichnete Thomas Ranft fiktive Briefe an die Mitglieder der von ihm initiierten Künstlergruppe Clara Mosch, neben Carlfriedrich Claus auch seiner ersten Ehefrau Dagmar Ranft-Schinke, seinen Freunden Michael Morgner und Gregor-Torsten Kozik/Schade sowie seinem Alter Ego Michael Dinski. Vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren nahm Thomas Ranft eine wichtige Rolle als Kommunikator und Organisator in der Karl-Marx-Städter Künstlerszene ein. Viele Aktionen und Pleinairs wären ohne ihn undenkbar gewesen. Diesem bis heute anhaltenden Engagement und der Vielseitigkeit seines Œuvres zollt die Ausstellung Tribut.

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